9. Mai 2024
Einladung zum Banntag in Gelterkinden
Vielen Dank für die herzliche Gastfreundschaft! Welch wunderschöner Banntag in unserem Nachbardorf, nicht nur landschaftlich und wettermässig, sondern auch als cooler Familienanlass für die ganze Bevölkerung. Traditionen leben, wenn sie sich der Zeit anpassen.
Banntag Gelterkinden – Banntagsrede von Ständerätin Maya Graf am 09.05.2024
Liebe Gelterkinderinnen, liebe Gelterkinder, liebe Gäste, liebe Banntägler:innen
Herzlichen Dank für die Einladung liebe Bürgergemeinde Gelterkinden und lieber Stefan Degen, Rottenchef der Rotte 1.
Ich habe mich über deine spontane Einladung an den Banntag Gelterkinden vor ein paar Wochen sehr gefreut. Gut, du hattest vielleicht auch eine Spur Mitleid… Behandelt mich doch meine Bürgergemeinde als Ur-Sissacherbürgerin, Einwohnerin und Ständerätin eher seltsam abweisend in Bezug auf ihren alljährlichen offiziellen Bannumgang in Sissach.
Aber lassen wir dieses Thema, denn wir sind ja zum Glück in Gelterkinden heute. Die Sonne scheint! Jung und alt, gross und klein sind fröhlich! Wir dürfen durch eure wunderbare Landschaft und Euren wertvollen Wald gemeinsam unterwegs sein.
Und ich freue mich sehr, habt Ihr mich und auch meinem Bürgerrats-Gatten so gastfreundlich empfangt… Ihr seid wirklich sehr grossherzige Nachbarn! Und Ihr könnt stolz sein, in einem so progressiven und schönen Dorf mit dieser gewissen Coolness zu leben. Das liegt natürlich vor allem an eurem Baschi, ich verstehe das sehr gut - ich bin auch ein grosser Baschi- Fan ! Es liegt sicher auch am wunderschön neu renovierten, kultigen Marabu, wo ich jeweils in der Marabu Disco abtanzen darf…. Und es muss vor allem daran liegen, dass Gelterkinden das viertsonnigste Dorf der Schweiz ist … und so steht es schwarz auf weiss – es ist komplett nebelfrei!
Nebelfreier! seid Ihr Gelterkinder:innen tatsächlich auch im Kopf, was die Traditionen anbelangt. Traditionen bleiben nämlich dann lebendig, wenn sie sich der Zeit anpassen. Traditionen leben und werden gelebt, wenn sie geteilt werden, nicht wenn sie ausgrenzen. Und Traditionen sollen nicht vorgeschoben werden, um Privilegien oder Macht zu verteidigen.
Bernhard Shaw, der irische Politiker und Literaturnobelpreisträger meinte dazu etwas salopp: «Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.»
Heute leuchten uns am Banntag zwar nicht die Laternen, aber eure Gesichter leuchten, weil Ihr Euch freut, an diesem schönen Familienanlass teilzunehmen. Es zeigt, wie wichtig Traditionen für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft sind . Sie vermitteln uns Halt. Sie geben uns einen Jahresrhythmus vor. Sie helfen uns, altes Wissen zu bewahren, es von einer Generation in die nächste weiter zu geben. Brauchtum heisst auch, dass wir etwas über das Leben unserer Vorfahren erfahren. Denn nur wer weiss, woher er/sie kommt, weiss wohin sie/er geht.
Vielen Menschen fehlt heute die Orientierung. Und dabei meine ich nicht, dass wir mit Traditionen rückwärts schauen, um die Welt zu verstehen. Sondern, dass uns Traditionen und Bräuche helfen den Rücken zu stärken, um vorwärts zu schauen. Traditionen geben uns Halt, um uns vorwärts zu orientieren und mutig die Zukunft anzupacken. Traditionen helfen uns, unsere Wurzeln zu stärken.
Daher ist es gerade in der heutigen Zeit wichtig, dass wir Traditionen miteinander feiern, sie lebendig erhalten und vor allem alle Gemeindemitglieder miteinbeziehen – auch diejenigen, welche unsere Bräuche eben gerade nicht kennen. Denn so haben wir die Chance, uns auszutauschen, einander besser kennen zu lernen. Und auch über andere, uns fremde Traditionen und Bräuche zu erfahren.
Das ist wertvoll und wichtig. Denn die Weltlage macht uns unsicher. Wir wissen immer besser und zeitnah, was wo passiert, haben aber gleichzeitig das Gefühl, immer weniger dazu tun zu können. Es gibt viele Herausforderungen, welche wir auch hier in der Schweiz, im Baselbiet und in den Gemeinden meistern müssen. Da hilft es, wenn wir ein gemeinsames Fundament haben. Das ist unsere direkte Demokratie, es sind unsere humanistische Werte und dazu gehörten unsere Bräuche im Jahreslauf.
Wir haben viele schöne Traditionen im Oberbaselbiet, darauf können wir stolz sein. Ich zähle dazu auch die Eierläset, die verschiedenen Bräuche um die Fasnacht herum, die Markttage, etc... Es ist spannend, wenn ich mich mit meinen Kollegen und Kolleginnen in Bundesbern über die verschiedensten Bräuche der Schweiz austausche.
Gut, es war nicht so einfach, meinen Kollegen und Kolleginnen im Ständerat den Banntag zu erklären, was wir hier heute machen. Es gibt es ihn fast nur noch im Baselbiet. Sie haben mich etwas erstaunt angeschaut: Was, ihr wandert da wirklich der Gemeindegrenze nach über Stock und Stein, mit der ganzen Bevölkerung durch Feld und Wald? Und warum schiesst ihr dabei? Und was soll dieser Maien auf dem Hut?
Der Baselbieter Bannumgang als Tradition hat eine jahrhundertalte – sehr bewegte Geschichte. Es war lange Zeit ein kirchliches, dann ein weltliches Fest an Auffahrt. Zuerst Flurprozessionen mit Gottesdienst und Segnungen, dann Bannumgänge der Bürger, um die Grenzsteine zu kontrollieren. Es gab noch lange keine Vermessung und keinen Grundbucheintrag….
Doch begonnen hat es mit einer klugen Frau, die wusste, dass sich Traditionen den wandelnden Bedürfnissen der Menschen anpassen sollen. Die Äbtissin eines Klosters in Bielefeld D hat 940 n.Chr. verordnet, den heidnischen Flurumgang in eine christliche Begehung umzuwandeln.
Und so geschah es auch, als dieser Brauch im 19. Jahrhundert fast auszusterben drohte. Anfangs des 20. Jahrhundert haben in vielen Baselbieter Dörfern weitsichtige Bürger die Initiative ergriffen und die Teilnahme am Banntag auch für Nichtbürgerinnen und Nichtbürger geöffnet und einen wichtigen Familienanlass daraus gemacht, wie hier in Gelterkinden 1948 der bekannte Maler Fritz Pümpin es mit seinen Kollegen machte. (von den beiden Gemeinden die es bis heute nicht geschafft haben, reden wir ja heute nicht.)
Zum Abschluss daher gerne noch folgendes Zitat: «Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme“.
Ich wünsche, dass auch Euch die Banntags-Flamme noch viele Jahre im Herzen weiter brennt. Einen wunderschönen Banntag Euch allen und vielen Dank!
Es gilt das gesprochene Wort.
19. April 2024
Industrienacht Basel 2024
Industrienacht Basel 2024
Ansprache von Ständerätin BL Maya Graf
Geschätzter Herr Grossratspräsident, lieber Claudio
Geschätzte Frau Nationalrätin, liebe Elisabeth
Sehr geehrte Gäste, verehrte Firmenvertreterinnen und -vertreter
Es freut mich sehr, als Baselbieter Ständerätin die zweite regionale Industrienacht mit Ihnen gemeinsam zu eröffnen und zu erleben.
Wenn ich unsere Region in Bern vertrete, dann tue ich dies meist nicht nur als Vertreterin des Kantons Basel-Landschaft, sondern ich trete in Bern bewusst stets für die Interessen der gesamten Lebens-, Kultur- und Wirtschaftsregion Basel auf, genau wie meine Parlamentskolleg-innen es auch tun. Wir denken und handeln überregional, das ist für uns selbstverständlich und es ist wichtig.
Als Wirtschaftsraum, der sich nicht nur über Kantons-, sondern auch über Ländergrenzen erstreckt, sind wir sehr erfolgreich – auch wenn das nicht immer alle jenseits des Juras sehen. Als trinationaler Lebens- und Wirtschaftsraum können wir die Schweiz im wahrsten Sinne des Wortes «nach Europa übersetzen». Wir wissen, was es heisst, mit unseren Nachbarn einen Lebensraum zu teilen, den öffentlichen Verkehr, die Arbeitskräfte, unsere Landschaft. Wir wissen aber auch: Herausforderungen etwa für die öffentliche Gesundheit oder beim Klima können wir nur gemeinsam lösen, zusammen mit unseren europäischen Nachbarn.
Es macht mich stolz, dass wir für die Schweiz so viel wirtschaftliches Schwergewicht auf die Waage bringen, dass wir als vernetzter Wirtschaftsraum die Synergien aus verschiedenen Industrien und Branchen ausschöpfen. Heute Nacht erleben wir das über nicht weniger als 52 Arbeitswelten! Dafür braucht es auch die Forschung etwa aus der Universität Basel, der Fachhochschule Nordwestschweiz oder des Swiss TPH. So bleiben wir am Puls der digitalen Medizin, der Umwelttechnik oder der Life Sciences. Die Vernetztheit macht uns auch bei unseren europäischen Nachbarn zum Motor für Regionalentwicklung.
Die Regio Basiliensis, die Oberrheinkonferenz, die Trinationale Regierungskonferenz oder die Hochrheinkonferenz, der Eurodistrict Basel und die Interreg-Programme der EU: All diese Netzwerke und Programme bilden den Rahmen für unsere Zukunftsperspektive. Für sie braucht es aber auch – und hierfür engagiere ich mich intensiv in Bern – die Weiterentwicklung und Stabilisierung unserer Beziehungen zur EU auf Bundesebene. Beim derzeit verhandelten Paketansatz ist für uns die Wieder-Teilnahme am weltweit wichtigsten Forschungsprogramm Horizon+ und am Ausbildungs- und Austauschprogramm Erasmus dringend.
Wenn wir weder als Wirtschaft noch als Gesellschaft den Anschluss an Forschung, Innovation und nachhaltige Entwicklung verlieren wollen, müssen wir die Erfahrungen und Erfolge unserer überregionalen Zusammenarbeit mit der Restschweiz teilen. In den nächsten Jahren wird dies unsere gemeinsame Aufgabe sein, um die Bilateralen zu sichern und uns erfolgreich zusammen mit der EU weiter zu entwickeln.
Sie wissen, wirtschaftliche Nachhaltigkeit und Klimaschutz für ein gutes Leben für uns und künftige Generationen liegen mir am Herzen. Ich behaupte, sie liegen uns allen am Herzen. Wir sollten daher gemeinsam und rasch diesen Weg weiter gehen. Denn ich bin überzeugt, die Wirtschaft ist nicht nur bereit, sondern vielerorts sogar viel weiter als die Politik!
Heute Nacht erleben wir z.B. die Arbeitswelt als wichtigen Öko-Motor: Woran denken die meisten von Ihnen spontan, wenn Sie an Unternehmen wie Lottner denken? An ein Unternehmen, das Geld mit Abfall macht. Dabei können wir von diesem und anderen Unternehmen lernen, wie Kreislaufwirtschaft und Upcycling effektiv Abfall reduzieren und sogar auch, wie man Daten sicher «entsorgt». Gibt es ein aktuelleres Thema für eine digitalisierte Welt?
Noch ein Wort zur Arbeit: Sie ist für uns alle mehr, als einfach nur das Mittel, um den Lebensunterhalt zu sichern. Niemand arbeitet nur für sich selbst. Im Gegenteil: Wenn wir arbeiten, befördern wir tagtäglich das Fortkommen der gesamten Gesellschaft. Wenn Sie so wollen, tauchen wir heute Nacht nicht nur in den Unternehmenskosmos unserer Region ein, sondern in die Wohlstandsbasis unserer Gesellschaft.
Wir können gemeinsam erleben, auf wie viele verschiedene Arten junge Menschen in Arbeitswelten einsteigen und sich weiter entwickeln können. Auch Lebenssinn und Freunde finden! Und Traumberufe können so Wirklichkeit werden und wenig realistischere Träume vom Tik Tok Star mal an ihren realen Platz verwiesen werden. Gerade Jugendlichen wird zunehmend vorgegaukelt, sie kämen durch die Social Media an das ganz grosse Geld, ohne jemals wirklich arbeiten und etwas für andere leisten zu müssen.
Lassen Sie uns diese Nacht also nutzen, um die Dynamik und Zukunft unserer Arbeitswelt im wahrsten Sinn des Wortes zu «er-leben». Herzlichen Dank dem Organisationsteam und allen Unternehmen, die sich heute engagieren. Ich wünsche Ihnen allen eine wunderbare Überraschungsreise durch die Industrienacht Region Basel.
Es gilt das gesprochene Wort
17. März 2024
Eröffnung neues Ausbildungszentrum CoiffureSuisse Sektion BL
Am 17. März 2024 in Lausen BL
Grusswort von Ständerätin Maya Graf
Geschätzter Herr Präsident von CoiffureSuisse –
Bonjour et un accueil chaleureux à Canton de Bale-Campagne
Geschätzte Mitglieder von CoiffureSuisse, geschätzter Vorstand und Mitglieder der Sektion Baselland
Geschätzte Lernende
Geschätzte Experten/innen, ÜK-Leiterinnen, Berufschullehrer/innen und Verantwortlichen für die Berufsbildung beim Kanton BL
Geschätzte Gäste
Ich freue mich sehr, dass ich heute bei der Eröffnung des neuen Ausbildungszentrums hier in Lausen dabei sein darf. Dank meiner langjährigen wunderbaren und sehr engagierten Coiffeuse und Freundin Ruth Fellino-Müller, Inhaberin der Coiffure Moustache in Sissach und der heutigen Chefexpertin Stefanie Rocca durfte ich schon früh an den Freuden und Sorgen des hiesigen Coiffure-Gewerbes teilhaben. Besonders hat mich dabei immer die engagierte und sorgfältige Ausbildung von jungen Menschen zu Coiffeusen und Coiffeure beeindruckt. Und ich durfte ja ihr Können während den Lehrjahren an meinem eigenen Kopf «erfahren» und «testen». Ich erfuhr von ihren Fortschritten und Erfolgen und der geduldigen stetigen Förderung ihrer Ausbildnerinnen. Kurz, ich bin begeistert vom Engagement des Coiffure-Gewerbes für die Berufsausbildung!
Eine gute, fundierte Berufsausbildung der Lernenden durch motivierte Lehrmeisterinnen und Lehrmeister zusammen mit den Berufsschulen und den Berufsverbänden, gemeinsam mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen und den finanziellen Mitteln von Kanton und Bund– ist das Erfolgsrezept für eine gute Berufsausbildung. Es ist auch DAS Erfolgsrezept der Schweizer Bildungslandschaft , ebenso für unsere Wirtschaft und die Gesellschaft. Dank dem dualen Berufsbildungssystem haben wir praktisch keine Jugendarbeitslosigkeit. Wir haben engagierte, auch sozial engagierte Gewerbebetriebe und Unternehmen und gleichzeitig gut ausgebildete zukünftige Berufsleute für unsere KMU.
Doch leider geht auch beim Coiffeuse/Coiffeure Beruf wie bei vielen anderen «Hand-Werks-Berufen» die Lernendenzahl zurück. Es werden hier im Ausbildungszentrum nun pro Jahr ca 50 Lernende ihr Können und Wissen trainieren können. Früher waren es noch fast doppelt so viele. Das ist keine gute Entwicklung. Es besteht Handlungsbedarf.
Wir müssen der Berufsbildung also unbedingt Sorge tragen. Und Sorge tragen, heisst vorwärts gehen, etwas wagen und zupacken. Das haben Sie gemacht, lieber Vorstand der CoiffureSuisse Sektion Baselland. Sie haben für ein neues, an die aktuellen Bedürfnisse angepasstes Ausbildungslokal gekämpft und sich für eine Weiterführung der eigenen überbetrieblichen Kurse und Prüfungen in Baselland eingesetzt.
Dabei soll nicht nur die Qualität im Vordergrund stehen, sondern auch der Anreiz für junge Berufsleute, Weiterbildungen wie eine Berufsprüfung oder eine höhere Fachprüfung zu absolvieren, um dann später selbst Prüfungsexpert/in oder Leiter/in der UeK zu werden.
Das ist sehr wichtig für die Attraktivität des Berufes. Denn die Berufsausbildung der Coiffeusen und der Coiffeure ist wie bei anderen Berufen auch, im raschen Wandel. Nicht nur Modetrends und Ansprüchen und Erwartungen der Kundschaft sind dauernd Rechnung zu tragen, ab Sommer dieses Jahres tritt auch die neue Berufsbildungsverordnung in Kraft. Steter Wandel und Flexibilität sind gefragt, von allen Seiten.
Mehr als genügend Gründe also - heute hier die Eröffnung des neuen Ausbildungszentrums der CoiffureSuisse Sektion Baselland zu feiern!
Bravo für Ihren Mut und Ihre Tatkraft und Ihrer Freude, welche Sie damit auch ihrer Kundschaft in Zukunft machen werden!
Seien wir alle sehr stolz darauf – genau solche motivierten Geschäftsinhaberinnen und Berufsfachperson braucht das Basel-Land !
Und zuletzt ein kleiner Appell an die geehrte Kundschaft, welche wir ja alle selbst sind: Gehen Sie in anerkannte CoiffureSuisse Geschäfte und sparen Sie nicht beim Coiffeur! Denken Sie immer daran, dass ein fairer Preis dafür steht, dass Inhaberin und Angestellte einen fairen Lohn erhalten und junge Menschen top ausgebildet werden können!
Nun gratuliere ich Ihnen allen von Herzen zur Eröffnung und wünsche Ihnen viel Freude, viel Erfolg und viele motivierte Lernende mit erfolgreichen Berufsabschlüssen.
Es gilt das gesprochene Wort.
24. Februar 2024
Solidarität und Anteilnahme mit der Ukraine: Grusswort zum 2.Jahrestag in der OKE Basel
Grusswort Ständerätin Maya Graf
anlässlich des Friedensgebets zum 2. Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine
24. Feb. 2024 in der Offenen Kirche Elisabethen, Basel
Liebe ukrainische Gemeinschaft, liebe Mitmenschen
Wir sind heute hier aus einem traurigen Anlass zusammengekommen. Der Tag, an dem Russland seinen brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine begonnen hat, jährt sich heute schon zum zweiten Mal. Seit Beginn des Krieges leiden und sterben Menschen sinnlos. Leben und Alltag von so vielen Frauen, Männern, Kindern werden durch den unerbittlichen brutalen Angriffskrieg durch Russland zerstört.
Menschen, mit denen die Ukrainerinnen und Ukrainer unter uns vielleicht aufgewachsen sind. Es sind Freunde, Familienmitglieder, Nachbarn, die zu Opfern der Zerstörung und der Grausamkeiten geworden sind. Heute ist auch der Moment um uns zu fragen: Was macht es mit uns, wenn wir uns so unglaublich ohnmächtig fühlen? Die Antwort scheint klar: Wir fühlen uns elend, machtlos, bedürftig, zornig.
Doch können wir uns auch entscheiden, dass dieses grosse Leid, das wir heute hier alle versuchen mit Ihnen – liebe ukrainische Gemeinschaft – zu teilen, uns nicht ganz und gar bestimmen darf? Wir können entscheiden, dass wir gemeinsam Kräfte sammeln müssen, um weiterzuleben, weiter zu machen – handlungsfähig zu bleiben.
- Wir können entscheiden, dass wir zwar nicht ändern können, was passiert ist und wir auch nicht einfach aufhören mitzufühlen, mitzuleiden und zornig zu sein.
- Aber wir können lernen, mit dem Leid umzugehen.
- Wir können unsere inneren Kräfte auf das Machbare ausrichten.
- Wir bauen auf Unabänderliches etwas Neues auf.
Damit diejenigen, die uns das Leid zugefügt haben, uns nicht wirklich besiegen können. Es ist diese Fähigkeit, die uns als Menschen - als Geschöpfe Gottes - einzigartig macht. Und uns in schrecklichstem Leid und widrigsten Umständen überleben und hoffen lässt.
Es ist gleichzeitig Widerstandsfähigkeit UND Mitgefühl. Der Wut, dem Verloren sein in schlimmsten Umständen Mut, Hoffnung und Liebe entgegen zu setzen. Das heisst, den Glauben an die Zukunft, an das Gute im Menschen – an Gott – immer aufrecht zu erhalten.
Es ist die Fähigkeit zu fallen, aber nicht liegen zu bleiben. An die Menschen zu glauben, auch wenn wir an ihnen verzweifeln. Sie nicht verstehen können, sie gar hassen.
Von Hildegard von Bingen, der grossen Äbtissin, und Universalgelehrten am Oberrhein stammt folgende Weisheit, welche auch mich immer wieder bestärkt: "Jedes Geschöpf ist mit den anderen verbunden, jedes Wesen wird durch ein anderes gehalten."
Und das passiert gerade heute, auch hier. Wir verlassen die Elisabethenkirche mit dem Gefühl, nicht alleine zu sein, verbunden und gehalten zu werden von der Gemeinschaft. In sie einkehren zu können, verringert das Gefühl von Ohnmacht und Trauer gerade auch heute, am 2. Jahrestag dieses furchtbaren Angriffskriegs mitten in Europa. Indem wir als Gemeinschaft Teil eines grösseren Ganzen werden, unsere Mit-Menschen fühlen und gemeinsam ruhig werden und beten, bringen wir Licht in unsere Dunkelheit.
Gerade weil das Leben nicht gnädig ist, besteht wohl die grösste Verpflichtung für uns darin, die Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit immer wieder aufs Neue in die Welt zu schicken. Damit wir die Kraft entwickeln, gemeinsam weiter zu machen, handeln zu können, auch wenn es vielleicht nur kleine Dinge sind. Damit viele kleine Lichter hell scheinen können und uns Hoffnung und Mut geben.
Dieser Abend soll uns stärken und trösten: Wir sind nie alleine und wir lassen Menschen, die uns brauchen, nicht alleine. Daher sind wir heute hier zusammen, um Ihnen – liebe Ukrainerinnen und Ukrainer zu zeigen:
Wir sind an Eurer Seite, Ihr habt unsere ganze Solidarität! Und wir wollen Euch helfen, etwas Frieden und Kraft zu finden, auch für eure Landsleute in der kriegsversehrten Ukraine. Wir werden und dürfen nie vergessen, dass Ihr auch unsere Freiheit, unsere Demokratie und unseren Frieden verteidigt. Wir sind dankbar. Wir sind demütig. Wir sind hoffnungsvoll… und wir sind gemeinsam stark!
Es gilt das gesprochene Wort.
1. August 2023
Ständerätin Maya Graf an der Bundesfeier in Liesberg BL
1.Augustansprache von Ständerätin BL Maya Graf – es gilt das gesprochene Wort
Lieber Gemeindepräsident, liebe Gemeinderätin, liebe Gemeinderäte
Liebe Einwohnerinnen von Liesberg, liebe Gäste
Ich freue mich sehr, dass mein Mann und ich heute den Nationalfeiertag mit Ihnen hier in Liesberg auf der wunderschönen Bergweid feiern dürfen.
Aus Liesberg kommen nicht nur der aktuell beste Kranzschwinger des Baselbiets und sein erfolgreicher jüngerer Bruder, sondern Liesberg ist auch eine ganz aussergewöhnliche Gemeinde im Laufental und im Baselbiet. Wie die meisten Leute, bin auch ich zu oft mit der S3 am leider geschlossenen Bahnhof von Liesberg vorbeigefahren und habe dabei sehr viel von Liesberg verpasst.
Zum Glück durfte ich dank dem ESAF letztes Jahr die Familie Odermatt kennenlernen. Und ich darf nun die verborgenen Schätze Ihres Dorfes und seiner Dorfteile entdecken. Besonders beeindrucken mich, die grossen Landwirtschafts-, Wald-, und Naturschutzflächen mit dem Amphibienlaichgebiet in der ehem. Lehmgrube von nationaler Bedeutung.
Liesberg ist nicht nur flächenmässig die grösste Gemeinde des Laufentals. Sie sind auch flächenmässig die 4. grösste Gemeinde von Baselland mit nicht weniger als sieben Gemeinde- und zwei Kantonsgrenzen. Damit spiegeln sie hier eigentlich im Kleinen die Lebensrealität in unserer trinationalen Nordwestschweiz ab. Und dazu gehören unsere vielfältige «Grenzerfahrungen». Solche Grenzerfahrungen, also die Erfahrung, dass Grenzen eben oft gar keine Grenzen sind, oder dass sie den Alltag behindern anstatt zu helfen - stossen übrigens in der Restschweiz - äne am Jura - auf Staunen, wenn nicht oft auf Unverständnis. Das muss ich im Parlament immer wieder viel erklären.
Erfahrungen wie Grenzen sich verschieben, haben Sie als Laufentalerinnen und Laufentaler – vor allem die ältere Generation – vielfältig gemacht. An dieser historischen Abstimmung 1994, ob das Laufental ein Teil des Baselbiets werden soll, durfte ich auch als Baselbieterin mitentscheiden. Ich habe mich klar für den Beitritt des Laufentals zum Baselbiet ausgesprochen. Wir haben mit Euch Laufentalerinnen und Laufentaler in jeglicher Hinsicht ein Juwel erhalten: Ich bin stolz auf unsere Laufentaler Gemeinden. Ich hoffe, das können Sie umgekehrt für das Baselbiet als Heimatkanton auch sagen!
1995 wurde ich dann als junge Politikerin überraschend in den Landrat gewählt. Und ich sass mit den 6 erstgewählten Laufentaler Landräten – drei Pro Baselbietern – drei Pro-Bernern im Landrat. Das war historisch und bewegend. Und es war und es ist für mich gelebte Schweiz!.
Denn genau so funktioniert unsere Basis-Demokratie. Die Auseinandersetzung und Meinungsverschiedenheiten können hart sein, doch wenn entschieden ist, rauft man sich zusammen und gestaltet die Zukunft gemeinsam.
Diese Grundhaltung hat schon die Anfänge unseres Bundesstaates geprägt und sie wirkt bis heute: Gewinner einer Abstimmung oder eines Entscheides machen die Verlierer nicht noch zusätzlich kleiner. Denn die Verlierer haben mit ihren Anliegen immer auch ein Stück Recht und vor allem ein Recht, als Minderheit von der Mehrheit eingebunden zu werden. Das ist ein Erfolgsrezept der Schweiz. Dafür müssen wir Sorge tragen.
Was 1994 für’s Baselbiet und den Kanton Bern galt, war schon 1848 entscheidend für die Einigung aller Kantone nach dem blutigen Sonderbundskrieg. Der grosse Unterschied zu heute besteht, dass wir 175 Jahre später viel mehr Erfahrung darin haben wie demokratische Prozesse ablaufen, wie man sich friedlich einigen kann. Was wir tun müssen, um unseren Staat so zu bauen, dass er seinen Einwohnerinnen und Einwohner dient, keiner die Macht hat und Wohlstand für alle schafft, die Lebensgrundlagen erhält und den jungen Generationen die gleichen Chancen lässt.
1848 war das alles neu. Die Gründung eines demokratisch und rechtsstaatlich aufgebauten Staates mitten in den Wirren ungesicherter Nationen, Fürstentümer und Königreiche Europas ein gewagtes Abenteuer. Welchen Mut und welche Weitsicht das brauchte! Wir haben unsere mutigen Vorfahren also viel, sehr viel zu verdanken. Und dies, nachdem gerade nur ein Jahr zuvor noch ein Bürgerkrieg zwischen den konservativen und den radikal-liberalen Kantone entbrannte. Und dann, nicht mal ein halbes Jahr später, im Frühling 1848 sassen alle an einem Tisch, und arbeiteten unsere erste Verfassung in rekordverdächtigen 51 Tagen aus.
In die Tagsatzung in Bern, welche die Bundesverfassung ausarbeiten musste, schickte übrigens der junge Kanton Baselland nicht etwa den Chef der Regierung wie alle anderen Kantone, sondern den Landschreiber Karl Spitteler. Er war der Vater des späteren berühmten Schriftstellers Carl Spitteler aus Liestal, unserem – bis heute einzigen Schweizer Nobelpreisträger für Literatur.
Dieser Entscheidung imponiert mir noch heute. Und die Haltung dahinter ist urliberal: Den am besten Geeigneten nach Bern zu schicken, nicht den höchst dotierten. Das Können und den Einsatz für das Gemeinwohl mehr zu gewichten, als die Herkunft - das zeichnet unseren Kanton Basel-Landschaft bis heute aus. Und dies hat unser damals junger Kanton ja schliesslich gerade mit seiner Befreiungsgeschichte hinter sich. Er ist der einzige Kanton der Schweiz, welche durch eine Revolution nach französischem Vorbild entstanden ist. Für Gleichberechtigung und Bürgerrechte, die die Stadt Basel der Landbevölkerung vorenthalten wollte, bis es zum eigenständigen Kanton 1833 kam.
Am historischen 12. September 1848 stimmten nun die stimmberechtigten Männer von 15 ½ Kantone – darunter auch Baselland und Bern – für die erste Bundesverfassung der Schweizer Eidgenossenschaft dafür, 6 ½ Kantone dagegen. Leider so muss man sagen, ging es dann aber für die fortschrittliche Schweiz beschämend lang, bis endlich 123 ! Jahre später auch die Frauen das Wahl- und Stimmrecht erhielten und die Schweiz erst 1971 zur richtigen Demokratie wurde. Wir müssen uns daher dringend die Frage stellen, wie wir in Zukunft mit den 25% der Einwohnerinnen und Einwohner in unserem Land umgehen, welche hier leben und arbeiten, aber nicht mitbestimmen können. Eine gute Demokratie zeichnet sich durch eine gute Einbindung aller aus.
Und wir müssen grundsätzlich zu unseren demokratischen Werten Sorge tragen. Sie sind nicht selbstverständlich. Leider nehmen antidemokratische Bewegungen zu, auch in der Schweiz und weltweit. Grosse Herausforderungen werden uns in Zukunft begleiten. Wir dürfen nicht gleichgültig oder selbstgefällig werden. Zwar stehen wir auf einem 175jährigen Fundament. Und nicht nur unsere Freiheiten, sondern auch unser Wohlstand ist in dieser Zeit gewachsen. Wir leben heute doppelt so lang wie die Menschen von 1848! Packen wir also dringende Reformen mutig und gemeinsam an - Zuversicht und Vertrauen, auch in die nächste Generation bringt uns als Schweiz vorwärts.
Das war auch Voraussetzung dafür, damit unser Bundesstaat aus dem bewegten Jahr 1848 übrigens als einzige Demokratie von Dauer in ganz Europa hervorging. Rund herum herrschten bald wieder überall Könige und Kaiser. UND: Obwohl schnell entstanden, war die Bundesverfassung keinesfalls ein Schnellschuss: Bisher gab es nämlich erst zwei Totalrevisionen: 1874 kamen die wichtigen Volksrechte wie die Volksinitiative und später das Referendum dazu, 1999 führte eine Totalrevision zur heute gültigen Bundesverfassung.
Die Amerikaner verehren ihre Verfassung zwar glühend, aber ich würde sagen, ihre ist im Verhältnis zu unserer eher statisch. Wir können dagegen unsere Bundesverfassung über das Initiativrecht immer wieder an unsere gesellschaftlichen Bedürfnisse anpassen. Und dass dies in diesen 175 Jahren auch rege gemacht wurde, kann ich Ihnen an der Präambel zeigen.
Ich habe hier die Bundesverfassung von 1848 (ZEIGEN!) und in der Präambel steht ganz kurz und einfach, ich zitiere:
"In Namen Gottes des Allmächtigen! Die Schweizerische Eidgenossenschaft, in der Absicht, den Bund der Eidgenossen zu befestigen, die Einheit, Kraft und Ehre der schweizerischen Nation zu erhalten und zu fördern, hat nachstehende Bundesverfassung angenommen» Die Präambel unserer aktuellen Bundesverfassung von 1999 ist sehr viel umfassender (aktuelle Bundesverfassung zeigen) , ich zitiere: «Im Namen Gottes des Allmächtigen! Das Schweizervolk und die Kantone, in der Verantwortung gegenüber der Schöpfung, im Bestreben, den Bund zu erneuern, um Freiheit und Demokratie, Unabhängigkeit und Frieden in Solidarität und Offenheit gegenüber der Welt zu stärken, im Willen, in gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung ihre Vielfalt in der Einheit zu leben, im Bewusstsein der gemeinsamen Errungenschaften und der Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen, gewiss, dass frei nur ist, wer seine Freiheit gebraucht, und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen,"
Diese Präambel soll unser aller Richtschnur für unser Zusammenleben in unserem einzigartigen Land sein. Ich wünsche Ihnen eine wunderschöne Bundesfeier. Ich wünsche ich Liesberg, Ihnen allen von Herzen alles Gute!
29. Juni 2023
Abschlussfeier FaGe und FaGe mit BM BfG Baselland
Vom 30. Juni 2023, Stadtcasino Basel
Grusswort von Maya Graf, Ständerätin BL
Geschätzte Absolventinnen und Absolventen
Geschätzte Familien und Freunde
Geschätzte Rektorin, geehrte Schulleitung und Lehrpersonen
Geschätzte Berufsbegleiterinnen und Begleiter
Geschätzte Behördenvertreterinnen und Vertreter
Liebe Gäste
Ich freue mich sehr, heute mit Ihnen diesen grossen Tag begehen zu dürfen. Von Herzen gratuliere ich Ihnen, liebe Absolventinnen und Absolventen, zum Ihrem erfolgreichen Abschluss. Sie halten nun das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis Fachfrau/Fachmann Gesundheit oder Fachfrau/Fachmann Gesundheit mit Berufsmaturität in Ihren Händen.
Sie können sehr stolz sein auf das Erreichte, nicht nur weil Sie Ihre Berufslehre – einige von Ihnen sogar mit einer Berufsmaturität – erfolgreich abgeschlossen haben. Sie können stolz sein, weil Sie mit dem Pflegeberuf einen ganz besonderen beruflichen Weg gewählt haben. Er ist ebenso vielseitig wie spannend, verlangt aber hohe Professionalität und vollen Einsatz. Er bietet ihnen vielfältige Karrieremöglichkeiten. Das Wichtigste aber ist: Sie arbeiten jeden Tag für und mit Menschen und Sie tragen damit eine grosse Verantwortung. Sie werden viel Dankbarkeit und Wertschätzung erleben, aber auch viele schwierige Situationen zu meistern haben. Sie werden oder sind bereits in Ihrer Ausbildung an Ihre Grenzen gestossen. Sie haben gelernt, damit umzugehen – daraus zu lernen und zu wachsen. Sie haben keinen «Nullachtfünfzehn» Job. Sie haben auch eine Berufung.
Dafür haben Sie jetzt schon meine allergrösste Hochachtung und Dankbarkeit. Ich darf jeden Tag erleben, wie meine Mutter
zuhause von Pflegefachpersonen liebevoll, sorgfältig und hoch professionell betreut wird. Als gelernte Sozialarbeiterin weiss ich, dass es bereichert, mit Menschen in vielfältigsten Lebenssituationen zu arbeiten. Aber: Gesundheitsprobleme und tragische Ereignisse sind auch herausfordernd, weil die betroffenen Menschen sie ganz unterschiedlich annehmen.
Wer mit Menschen arbeitet, wie Sie es tun, hält keine «währschaften» Werkzeuge in der Hand, wie ihre Kolleginnen und Kollegen aus handwerklichen Berufen. Sie nehmen nicht einfach einen Pinsel oder einen Hammer in die Hand. Sie können sich nicht im Büroalltag über den Computer beugen, alles andere vergessen und alleine vor sich hin arbeiten. Wenn Sie eine Pause brauchen, werden Sie nicht einfach weggehen, den Laptop zuklappen oder einmal einen Anruf nicht abnehmen. Sie arbeiten mit Menschen, statt mit mathematischen Formeln oder grafischen Zeichnungen. Der Mensch und sein Wohlergehen stehen für Sie im Zentrum.
Sie haben diesen schönen Beruf darum auch gewählt und die Verantwortlichen, die Politik und die Gesellschaft müssen nun dringend handeln, damit das so bleibt. Als Fachpersonen Gesundheit sind Sie gefragt wie nie, denn Pflegepersonal fehlt überall. Das macht Ihre Arbeitssituation aber nicht einfacher, wie sie sicher bereits während der Ausbildung erfahren haben. Trotz Annahme der Pflegeinitiative, für welche ich mich auch im Parlament stark gemacht habe, wird sich aber die Situation leider nicht sofort und nachhaltig verbessern können.
Die Mühlen nicht nur der Politik, sondern des ganzen Gesundheitssystems mahlen langsam – viel zu langsam.
Ich kann Ihnen aber versprechen, dass ich als Mitglied der Gesundheitskommission des Ständerates alles dafür tun werde, dass die Pflegeinitiative so rasch wie möglich umgesetzt werden kann, vor allem auch auf Kantonsebene. Unsere beiden Basler Kantone sind mit allen Involvierten bereits daran.
Denn wir werden grosse Herausforderungen meistern müssen, unsere Gesellschaft wird älter. Der Bedarf an Langzeitpflege wird sich in der Schweiz bis 2040 verdoppeln. Meine Generation – die Babyboomer – wird nun alt. Wir sind viele und wir werden Pflege und Unterstützung im Alltag brauchen, während sich gleichzeitig die Familienstrukturen massiv verändern. Kinder leben schon heute oft nicht mehr in der Nähe ihrer betagten Eltern. Sie können nicht einspringen und gerade helfen, wenn die Eltern stürzen, krank oder dement werden.
Was wird das mit unserer Gesellschaft machen und welche Vorkehrungen können wir treffen? Es muss zu unserer gemeinsamen gesellschaftlichen Aufgabe werden, unsere Gesundheitsversorgung heute und in Zukunft für alle menschenwürdig sicher zu stellen. Wir müssen in Politik und Gesellschaft den besten Weg miteinander diskutieren. Und zwar alle. Wir dürfen Sie, die Pflegenden dabei nicht alleine
lassen! Es braucht neue Modelle wie zum Beispiel die integrierte Versorgung. Unser Kanton Baselland hat gerade als erster Schweizer Kanton mit der Klinik Arlesheim den Pilotversuch «Hospital at Home» gestartet. Es braucht neue Pflege-Allianzen in den Gemeinden, vor Ort, mit Angehörigen, Freiwilligen, Freunden und Gesundheitsfachpersonen in flexiblen Versorgungsnetzwerken. Über die Disziplinen hinweg - welche auch die sozialen Berufe miteinbeziehen. In neuen Versorgungsformen zusammen zu arbeiten, ist vielversprechend und spannend.
Genau hier sind Sie, liebe junge, top ausgebildete Fachpersonen Gesundheit gefragt: Ihre Kreativität, Ihr Fachwissen und Ihre Freude an Weiterentwicklung und Weiterbildung.
Denn auch Ihr Pflegeberuf wird sich wie alle anderen Berufe durch die Digitalisierung stark verändern. Er wird jedoch einer der wichtigsten Berufe der Zukunft bleiben. Ganz nach dem Motto des diesjährigen Internationalen Tags der Pflege am 12. Mai : Our Nurses – our Future!
Sie sind unsere Zukunft, denn Sie werden mitreden, wenn es um diese neuen Wege im Gesundheitswesen geht. Durch Sie werden gewählte Massnahmen überhaupt erst wirksam. Sie werden dafür sorgen, dass Mittel und Prozesse auch wirklich den Bedürfnissen Ihrer Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen entsprechen.
Eine Sache wird auch durch die Digitalisierung nicht verändert werden: Menschen werden immer andere Menschen brauchen, um einander beizustehen und zu helfen. Wir sind zutiefst soziale Wesen. Wir brauchen die Gemeinschaft und früher oder später braucht jeder und jede von uns echte liebevolle Pflege – körperlich und geistig. Deshalb darf Ihnen Ihre Menschlichkeit auch während der grössten Herausforderungen nicht verloren gehen. Neben den fachlichen Kompetenzen werden Sie auch ethisch gebraucht.
Ich möchte zum Schluss den Dalai Lama zitieren, der in seinem Buch „Ratschläge des Herzens“ schreibt: „In unserer modernen Gesellschaft neigen wir dazu, uns nicht für das zu interessieren, was ich die natürlichen menschlichen Eigenschaften nenne: Herzlichkeit, Mitgefühl, Verständnis, die Fähigkeit zu verzeihen. – Ruft euch immer wieder in Erinnerung, was den Menschen im Innersten ausmacht. Macht euch das zunutze, um ein unerschütterliches Vertrauen in euer eigenes Wesen zu entwickeln, so dass ihr Sicherheit in Euch selbst finden könnt.“
Ich gratuliere Ihnen von Herzen zu Ihrem Abschluss, wünsche Ihnen Erfüllung, Mut, Erfolg und das gute „Gspüri“ für «Ihre» Menschen auf Ihrem Berufsweg. Ich wünsche Ihnen nun ein wunderbares Fest mit Ihren Familien und Freunden!
Vielen Dank!
23. Juni 2023
Abschlussfeier Wirtschaftsmittelschule Reinach 2023
Ansprache von Maya Graf, Ständerätin BL
23. Juni 20123, Reinach BL
Geschätzte Absolventinnen und Absolventen
Geschätzte Lehrpersonen
Verehrte Familienangehörige und Freunde
Geschätzte Behörden und Firmenvertreterinnen und -vertreter
Liebe Gäste
Schon die lange Liste der Begrüssten zeigt: Heute ist ein ganz besonderer Tag. Ich gratuliere Ihnen, liebe Absolventinnen und Absolventen der WMS Reinach von ganzem Herzen zu Ihrem erfolgreichen Abschluss!
Am heutigen Tag haben Sie Ihre erste Ausbildung abgeschlossen! Diesen Tag werden Sie nie vergessen. Er wird sich Ihnen ins Gedächtnis einprägen. So wie ich meine Handelsdiplomfeier – vor sage und schreibe mehr als 40 Jahren – auch nie vergessen werde. Ich kann mich allerdings nicht erinnern, wer damals die Ansprache hielt oder was er uns erzählte.
Das wird auch bei Ihnen so sein. Und das ist gut so. Denn es ist überhaupt nicht wichtig. Was zählt, ist die positive Erinnerung, Ihre Freude über das Erreichte. Die Erinnerung an den Stolz über die erbrachte Leistung, an Ihre Erleichterung. Nach 13 oder 14 Jahren lassen Sie nun die Schule, das Lernen und den Prüfungsstress hinter sich.
Aber Sie werden sich vielleicht auch an das Gefühl von Abschied und sogar an etwas Wehmut erinnern. Ein wichtiger Lebensabschnitt geht nicht einfach so vorbei. Es ist auch ein Abschied von Ihren Schulkolleginnen und Schulkollegen an der WMS. Jede und jeder von Ihnen nimmt nun seinen weiteren Berufs- und Lebensweg selbstständig unter die Füsse. Manche Wege werden sich wieder kreuzen, ganz bestimmt aber gehen Sie alle spannende, hoffnungsvolle und vor allem ganz neue Wege!
Sie stehen heute an der Kreuzung für einen neuen Lebensweg und ich wünsche Ihnen dazu von Herzen: Mut, Ausdauer und Offenheit!
Mut wünsche ich Ihnen, weil jeder Neuanfang zuerst einmal schwierig ist. Sie treten in die Berufswelt ein, haben Ihre Arbeitsstelle in ganz verschiedenen Branchen gefunden. Sie lernen neue Arbeitskolleginnen und -kollegen kennen, müssen bereits wieder Neues lernen und flexibel sein. Je nach Situation müssen Sie sich auch durchsetzen können, Verantwortung übernehmen und zu Fehlern stehen, die nun mal immer passieren, wenn wir arbeiten. Das alles braucht Mut ….und es braucht Ausdauer.
Ausdauer, um eine gute Arbeitsleistung zu erbringen, die Sie auch zufrieden machen wird. Durchhaltewillen, um Erfolg zu haben, sich weiterzubilden, Führungspositionen zu übernehmen. Sie brauchen Ausdauer, ob Sie nun nach der WMS mit der Berufsmaturität in ein Studium an der Fachhochschule einsteigen, oder ob Sie noch auf der Suche sind nach einem Beruf, der zu Ihrer Berufung werden soll. Sie werden dranbleiben müssen. Das hat auch meinen beruflichen Werdegang bis heute geprägt. Sicher ist: Ausdauer bewährt sich über ein ganzes Berufsleben.
Hier kommt mein dritter Wunsch an Sie: behalten Sie Ihre Offenheit für Neues, bleiben Sie neugierig, freuen Sie sich über grosse wie kleine Erfolge. Bleiben Sie offen und neugierig – nicht nur für Ihren erlernten Beruf, sondern auch für die Weiterbildung oder für Ihre weitere Berufswahl.
Denn Berufe verändern sich dauernd, neue Berufsfelder kommen dazu, alte verschwinden. Nicht nur die digitale Entwicklung schreitet schnell voran, neue Kompetenzen werden gebraucht, erlernte Praktiken werden plötzlich unwichtig. Unsere stark vernetzte globalisierte Welt verändert sich rasant.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel dafür. Als ich vor 45 Jahren wie Sie die Handelsmittelschule absolvierte, gab es weder Handys, Ipads noch Laptops. Wir lernen auf mechanischen Schreibmaschinen das 10-Fingersystem, die elektronische Schreibmaschine mit Korrekturtaste war ein Wunderding. Denn Schreibfehler bei Firmenkorrespondenz konnte man sich nicht erlauben, Tippfehler zu korrigieren mit Tippex war eine hohe Kunst. Die ganze Informatik stand noch in den Kinderschuhen, von Digitalisierung hat noch niemand gesprochen. In einem kleinen Raum unter dem Dach des KVs stand damals der erste Computer, so gross wie ein Klavier , an dem ein ehemaliger Absolvent der HMS herumtüftelte wie an einer Geheimwaffe.
Es ist fast unglaublich. Aber wir lernen: auch Ihre Arbeitswelt wird in 20 - 30 -40 Jahren komplett anders aussehen. Und Sie werden sich mit dieser Entwicklung auch verändern und anpassen müssen. Schon heute haben viele junge Berufsleute mit knapp 30 Jahren bereits einen zweiten oder dritten Beruf gelernt, üben bereits völlig andere Tätigkeiten aus oder haben ein Hochschulstudium abgeschlossen.
Damals nach meinem Diplomabschluss an der Handelsmittelschule am KV Liestal stand mir diese Möglichkeit noch nicht offen. Es gab leider noch keine Berufsmatur. Aber ich habe meinen Weg mit dem gut gefüllten Rucksack der HMS trotzdem gefunden. Ich wusste, dass ich als kaufmännische Angestellte nicht glücklich werden würde. Denn ich wollte mehr mit und für Menschen arbeiten und die Welt verbessern. Um das herauszufinden, übte ich die verschiedensten Tätigkeiten aus, arbeitete in einer Schokoladenfabrik, in der Landwirtschaft, war Hilfspflegerin in einem Spital in der Romandie und fand mich sehr enttäuscht nach einer missglückten Aufnahmeprüfung zur Physiotherapie wieder.
Diese Ausdauer lohnte sich. Ich fand zur Sozialen Arbeit und liess mich 25jährig an der Fachschule für Sozialarbeit (der heutigen FH) zu einer begeisterten Sozialarbeiterin ausbilden. Dabei konnte ich nicht nur von meinen vielfältigen Berufserfahrungen aus der vorherigen Lebensphase profitieren. Nein, ich kann Ihnen versichern: Bis heute kann ich jeden Tag von meiner kaufmännischen Grundausbildung und dem breiten Allgemeinwissen, den Sprachen profitieren, welche mir an der Handelsmittelschule vermittelt worden sind!
Diese Ausbildung, die Sie heute abgeschlossen haben, ist einfach top für alles was kommt! Selbst als Politikerin, in meinem mittlerweile vierten Beruf, – als jetzige Ständerätin unseres Kanton Basel-Landschaft – kann ich meine Berufskenntnisse und vielfältigen HMS-Erfahrungen nutzen.
Es braucht aber nicht nur Mut, Ausdauer und Offenheit, damit Sie das erreichen können, was Sie persönlich erfüllt. Denn wir leben nicht für uns alleine. Wir leben durch und mit allen anderen Menschen. Wenn es diesen Menschen gut geht – dann geht es auch uns persönlich gut. Das Leben und Arbeiten in der Gemeinschaft erfordert Geduld, manchmal Toleranz und immer Respekt. Dann trägt und erfüllt uns diese Gemeinschaft aber auch. Auch diesen Blick auf ihr zukünftiges Berufsleben möchte ich Ihnen ans Herz legen.
So wünsche ich uns, dass wir gemeinsam als Gesellschaft zusammen mit der Wirtschaft die vielen neuen Herausforderungen meistern können. Sei es die beispielsweise die weitere Entwicklung der Künstlichen Intelligenz, die Klimaerwärmung, die Energiekrise oder die Folgen des schrecklichen Angriffskriegs auf die Ukraine mitten in Europa. Die Veränderungen in der Welt, in unserem Land und in der Berufswelt kann weder die Politik, noch die Wirtschaft noch irgend Jemand alleine lösen. Dafür brauchen wir Sie, Ihre Tapferkeit, Neugier, Ihre Erfahrungen, Ihre Kreativität und Ihren nun reichlich gefüllten WMS-Rucksack.
So und jetzt wird mutig-ausdauernd und mit offenem Ende gefeiert! Das haben Sie sich jetzt verdient. Feiern Sie sich nach diesem ersten Abschnitt Ihres Lebensweges.
Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute und ganz viele weitere Erfolge!
15. November 2022
Klimawandel - Welche Zukunft wollen wir?
Klimawandel und Ernährung
Ständerätin BL Maya Graf
Referat an der Sekundarschule Gelterkinden, November 2022
1. September 2022
1.Waldkongress zu Holznutzung und Oekosystemleistungen Bern
Im ersten Waldkongress Schweiz, organisiert von WaldSchweiz, waren sich alle Akteure einig, dass die Holznutzung und die vielfältigen Leistungen des Waldes für unser Oekosystem einander bedingen und in Wert gesetzt werden müssen. In meinem Referat wies ich darauf hin, dass die ganze Wertschöpfungskette Wald gegen die Folgen des Klimawandels dringend gestärkt werden muss. Dazu gehört auch, dass die CO2 Senkenleistungen dort entgolten werden, wo sie entstehen, im Wald.
31. Juli 2022
Bundesfeier 2022 in Anwil BL (Ammel)
1. Augustrede 2022 in Anwil BL von Ständerätin Maya Graf
Es gilt das gesprochene Wort
Lieber Gemeinderat, liebe Einwohnerinnen und Einwohner von Ammel, liebe Gäste, liebe Kinder
Herzlichen Dank für Eure Einladung. Ich freue mich den heutigen Bundesfeiertag mit Euch zu verbringen. Vor allem freut mich, dass wir nach zwei Jahren Pandemie wieder unbeschwert zusammen feiern können. Wir haben alle wieder schätzen gelernt, wie wichtig der persönliche Kontakt ist. Wir können uns wieder ins Gesicht sehen, einander spontan umarmen, uns wieder im Familien- und Freundeskreis treffen. Wir haben, glaube ich, alle gemerkt, wie das Vereinsleben an allen Ecken und Enden fehlt, wenn es plötzlich komplett zum Stillstand kommt.
Wir haben diese Gesundheitskrise gut miteinander gemeistert. Das dürfen wir sagen. Wir haben einen pragmatischen Mittelweg gewählt und wir haben – im Vergleich zu den meisten anderen Ländern – mit hohen Covid19-Infektionszahlen bewusst auf weniger Einschränkungen gesetzt und wirtschaftliche Hilfe schnell und unbürokratisch geleistet, wo es nötig war. Zu Recht haben wir mehr auf Selbstverantwortung der Bürgerinnen und Bürger gesetzt, also auf die gemeinschaftliche Verantwortung von unserer Bevölkerung.
Denn ohne Solidarität kann keine Krise gemeistert werden. Es braucht aber auch rechtsstaatliches Handeln und klare, demokratisch legitimierte Entscheide, die für alle gelten. Einige haben die Covid19-Schutzmassnahmen vielleicht als Einschränkung für ihre persönliche Freiheit empfunden. Ja, das waren Einschränkungen, aber sie waren – das ist mir als ebenso freiheitsliebende Baselbieterin wichtig - angemessen und verfassungs- und gesetzeskonform. Und sie haben – das ist mir als Sozial- und Gesundheitspolitikerin wichtig – die Verletzlichsten und Schwächsten in unserer Gesellschaft geschützt. Darum ging es. Das gibt uns auch die Bundesverfassung vor und in der Präambel steht: …Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen…
Am Geburtstag der Schweiz besinnen wir uns auf diese Werte, die uns wichtig sind und die uns zusammenhalten. Die Bürgerrechte, unsere wichtigen persönlichen Freiheitsrechte stehen in der Bundesverfassung auf gleicher Ebene wie das Gemeinwohl. Sie halten gemeinsam unsere Gesellschaft im Gleichgewicht. Denn Freiheit im Rechtsstaat kann es nur geben, wenn wir gleichzeitig untereinander als Gemeinschaft solidarisch bleiben. Daher möchte ich heute über die Solidarität und die Zuversicht sprechen. Die beiden Begriffe gehören für mich zusammen. Besonders, um Krisen konstruktiv und gemeinsam zu bewältigen.
Wenn alles wie in Butter läuft, wenn es genug für alle hat, kann jeder und jede seine persönliche Freiheit voll ausleben, ohne dem anderen damit weh zu tun. Das haben wir nunmehr über Jahrzehnte erleben dürfen. Um Krisen zu meistern, müssen wir zusammenrücken und aufeinander Rücksicht nehmen. In der Krise braucht es einen Schirm, der aufgespannt wird, wenn es regnet oder hagelt. Dann müssen alle unter den Schirm passen, die Schutz brauchen. Füllt es unseren Keller aber mit Wasser, braucht es die Feuerwehr und Nachbarn, die helfen. Auch ein brennendes Haus löscht niemand alleine.
Krisen bewältigen heisst aber nicht ängstlich unter dem Schirm stehen und zu warten, bis das Gewitter vorbei ist und sich darüber zu beklagen. Es heisst, erfinderisch zu sein, den Mut zu haben, Neues auszuprobieren, einander beizustehen und auf schwächere Menschen Rücksicht nehmen. Das stärkt eine Gemeinschaft, macht sie resistent und anpassungsfähig, also resilient – aber nur dann, wenn der Zusammenhalt schon vorher gepflegt worden ist. Darum muss solidarisch handeln gelernt und ich würde sagen, tagtäglich geübt werden.
Mein Mann und ich durften diese Woche das Pfadi-Bundeslager im Goms besuchen. Dort lernen die jungen Menschen genau diese Werte fürs Leben, miteinander etwas aufbauen, einander helfen, zusammenspielen und es lustig haben – mit Respekt und gemeinsamen Regeln. Wir waren tief beeindruckt. Zusammen bereit sein macht Freude!
Ich nehme auch Euch – liebe Ammelerinnen, liebe Ammeler –wie viele andere dörfliche Gemeinschaften und auch Quartiere in Städten als Vorbild. Für Euch klingt das, was ich soeben sagte, selbstverständlich. Es ist für Euch gelebter Alltag. Und für die älteren Dorfbewohnerinnen und -bewohner war es in den vergangenen Krisenzeiten auch gelebte Notwendigkeit.
Ihr pflegt Euren Zusammenhalt im Dorf schon lange. Kommen neue Einwohnerinnen und Einwohner dazu, werden sie in der Gemeinschaft nicht nur akzeptiert. Sie werden willkommen geheissen und müssen auch gleich mitanpacken. Das kommt allen zugute. Ist jemand von einem Unglück betroffen, werden sie oder er nicht alleine gelassen.
Ammel ist kein Schlafdorf und das gilt nicht nur für die Fasnacht, wo euer berühmt- berüchtigter Maskenball junge Fasnächtler bis nach Sissach hinunter anzieht. In Ammel sind die Vereine wichtig für das Dorfleben, beleben es und sie sind auch in schwierigen Zeiten erfinderisch. So hat euer Turnverein im Lockdown kurzerhand einen Fitnessparcours eröffnet, die Gemeindeweihnacht wurde ins Freie verlegt und es wurde ein Bücherhäuschen initiiert. Es ist dieser Gemeinschaftssinn, der dazu führt, dass Junge auch wieder zurück ins Dorf ziehen wollen. An anderen Orten ziehen die Jungen weg in die Städte.
Ammel lebt und Ammel bewegt vieles, weil Ihr Eure Entwicklungen selbst in die Hand nimmt und sie sogar zu Gemeinschaftserlebnissen macht. Ich denke da etwa an die Elektro-Mobilitätswoche, die ihr durchgeführt habt oder an die gemeinsame Gestaltung vom Schulareal. Eure Trinkwasserversorgung ist so vorbildlich, dass sogar der Kanton jetzt Werbung für Eure Ultrafiltrationsanlage macht. In dieser Trockenheit und Hitzeperiode, welche leider Sommer für Sommer zunimmt, habt Ihr vorsorglich gehandelt.
Erneuerbare Energien sind für Ammel sowieso kein Schlagwort: Ihr habt schon früh in Fernwärme durch Holzschnitzel investiert und bleibt konsequent auf diesem Weg mit den Solarpanelen auf dem Schulhausdach. Ihr habt eine Elektrotankstelle beim Werkhof und ein neues biogasbetriebenes Gemeindefahrzeug. Das schafft zum Beispiel meine «Energiestadt» Sissach noch nicht! Und ich habe gehört, dass das kleine Elektromobil mittlerweile einen derartigen Kultstatus hat, dass es weiter bei Dorffesten zum Einsatz kommt.
Ihr habt schon 1995 zusammen mit Rothenfluh den Binding Preis für vorbildliche Waldpflege erhalten. Weil Ihr Natur- und Landschaftsschutz mit einem möglichst natürlichen Erholungsraum verbunden habt und gleichzeitig die Wälder für die Holzgewinnung genutzt werden.
Ihr seid also mittlerweile schon seit 30 Jahren auf dem Weg, den die Schweiz seit der Ukrainekrise – leider viel zu spät – als Rezept entdeckt: Ihr spart beträchtliche Mengen von Heizöl durch nachwachsende, einheimische, schadstoffarme Energie aus dem Gemeindegebiet ein. Und das nicht, weil es durch Bundesbern oder den Kanton vorgeschrieben worden ist, sondern weil Ihr gemeinsam die für euch besten Lösungen – nicht nur für jetzt – sondern auch für das Morgen erarbeitet habt.
Das Wort Krisis heisst eigentlich «Entscheiden» und kommt aus dem Griechischen. Das gefällt mir sehr gut. Wir sollten Entscheidungen treffen und wie Ammel voraus denken. Ihr werdet zu Recht als nachhaltiges und lebenswertes Dorf im ganzen Baselbiet wahrgenommen. Auch dank dem unermüdlichen Einsatz vom leider jüngst verstorbenen Chüefer Heini, den ich sehr geschätzt habe – habt ihr immer weit nach vorne geblickt. Krisen sind für Euch auch immer Chancen gewesen. Das müssen wir alle lernen. Von Ammel bis Schönenbuch und von Ammel bis Roggenburg sollten wir alle voneinander lernen – um gut für die Zukunft gewappnet zu sein. Dann kommts schon gut! Auch das habe ich in den Briefen von Eurem Chüefer Heini immer wieder gelesen.
Diese Zuversicht und das Vertrauen in die nächste Generation gehören genauso zur gelebten Solidarität für und miteinander.
Die Präambel unserer Bundesverfassung fasst dies alles wunderbar zusammen – sie dient uns und auch mir als Richtschnur für meine Politik und für mein Amt als Eure Ständerätin. Ich zitiere:
Im Namen Gottes des Allmächtigen!
Das Schweizervolk und die Kantone,
in der Verantwortung gegenüber der Schöpfung,
im Bestreben, den Bund zu erneuern, um Freiheit und Demokratie, Unabhängigkeit und Frieden in Solidarität und Offenheit gegenüber der Welt zu stärken,
im Willen, in gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung ihre Vielfalt in der Einheit zu leben,
im Bewusstsein der gemeinsamen Errungenschaften und der Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen,
gewiss, dass frei nur ist, wer seine Freiheit gebraucht, und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen,
In dem Sinn wünsche ich uns allen einen schönen 1. August. Und jetzt lasst uns Ammel feiern!
25. Juni 2022
Grossratspräsidentin Fest Jo Vergeat
Festgruss von Maya Graf, Ständerätin BL
Basel am 25.6.2022
Es gilt das gesprochene Wort
Liebe Jo, geschätzte Gäste
Es ist mir eine Ehre und grosse Freude für dich, liebe Jo, und für Sie alle heute hier ein Grusswort zu sprechen. Von Herzen gratuliere ich dir zum Amt der Grossratspräsidentin, welches du nun schon 5 Monate mit Bravour ausüben darfst. Dazu möchte ich dir meine Glückwünsche aus drei Perspektiven überbringen:
Erstens als deine geschätzte Nachbarin. Ich überbringe dir als Ständerätin herzlichste Glückwünsche aus dem Baselbiet. Unsere beiden Kantone sind ja eigentlich wie zwei Schwestern. Sie gehören zur gleichen Familie, gehen aber ihre eigenen Wege, führen ihr eigenes Leben, teilen aber vieles davon geschwisterlich. Natürlich mögen sie sich. Sie streiten sich aber auch gerne, nörgeln manchmal aneinander herum. Finden sich aber immer wieder und machen gemeinsam vorwärts. Denn eigentlich wissen die beiden Basel-Schwestern, dass sie einander brauchen, um wirklich gut zu sein – um vor allem gemeinsam erfolgreich und nachhaltig in die Zukunft zu gehen. Und sie wissen, dass dabei die Verschiedenheit eine Stärke ist und konstruktive Auseinandersetzungen zu besseren Lösungen führen. Sicher wirst du dich bei einer nächsten Diskussion über ein partnerschaftliches Geschäft im Grossen Rat daran erinnern.
Die Schwesterlichkeit führt mich zum zweiten Glückwünsch, den ich dir von Herzen als Grüne «Parteischwester» überbringen möchte. Es freut mich und uns Grüne alle sehr, kantonal und national, dass mit dir liebe Jo, nicht nur eine grüne junge Frau die höchste Baslerin ist, sondern mit Irène Kälin zeitgleich eine engagierte junge grüne Politikerin das Amt der höchsten Schweizerin ausübt.
Sie wie ich damals als erste grüne NRP und wie du sicher auch, Jo, mögen wir den Ausdruck der «höchsten» Person in einer staatlichen Behörde nicht besonders. Ihr seid lieber, Irène in Bern und du in Basel, je die Premières Citoyennes - die ersten Bürgerinnen unter gleichgestellten Bürgerinnen und Bürgern. Wir Grüne verstehen uns nämlich nie hierarchisch, wir verstehen uns immer egalitär und basisdemokratisch und leben die Politik auch im Alltag mit unseren Mitmenschen auf Augenhöhe.
Die Gleichstellung ist die DNA unserer Grünen Partei. Vielleicht war dies auch für dich wie für mich am Anfang der politischen Karriere ein entscheidender Punkt neben dem Sorgetragen für Mensch, Umwelt und Klima.
Den dritten Glückwünsch möchte ich dir als eine deiner vielen grossen Schwestern, als Wegbereiterin, die ich sein durfte und die ich hoffentlich noch lange sein darf, überbringen. Ich bin sehr froh, hat sich für junge Frauen in der Politik in den letzten Jahren so viel zum Positiven und Normalen geändert.
Ich war 26 Jahre alt, als ich in mein erstes politisches Amt in Sissach, in die Gemeindekommission gewählt wurde. Und dies ziemlich unverhofft bei einer Nachwahl im 3. Wahlgang unter dem Motto «Frischer Wind in die Gemeindekommission», später dann unter dem Namen «Stächpalme». Das war Zufall, ich war am richtigen Ort zur richtigen Zeit und ich habe die Chance gepackt. So funktioniert Politik oft. Gut – später bin ich dann weniger knapp gewählt worden…
Das war 1988. Da warst du, liebe Jo, noch nicht mal auf der Welt. Es war die Zeit, in der eine junge Frau in einem politischen Amt noch schlicht exotisch war, eine Ausnahme. Dasselbe galt für mein späteres Mandat im Landrat, als ich zudem noch meine zwei kleinen Kinder hatte. Doch zu dieser Zeit, knapp 20 Jahre nach Einführung des Stimm- und Wahlrechts für Frauen, war völlig klar, dass wir um unseren Platz und die Anerkennung kämpfen mussten.
Ich habe das mit Engagement, einer guten Bodenhaftung und meiner Verwurzelung vor Ort geschafft. Ich habe aber auch einen gewissen Stolz und das Ziel gehabt, mir – so wie ich bin – treu zu bleiben und die Herausforderungen auch immer mit einer guten Portion Humor zu nehmen. Politik ist Teamarbeit und Marathonlaufen gleichzeitig und sollte erst noch Spass machen!
Aber wem sage ich das, denn du bist schon ein Voll-Profi. Vieles ist auch bei dir so, liebe Jo. Nur sollte es heute – 50 Jahre nach der Einführung des Frauenstimm- und Wahlrechts - endlich selbstverständlich sein: Dass auch junge Frauen Verantwortung übernehmen, ihre Anliegen einbringen, ihren Platz einnehmen. Damit es gelingt, braucht es eine gute Vernetzung. Wie ich auf dem Lande, bist du in der Stadt verwurzelt, bist engagiert in Kultur und Vereinen, bist aktive Fasnächtlerin. Du kennst die vielfältigsten Menschen und magst sie, auch wenn nicht immer alle gleich gut… Volles Verständnis –das ist ja menschlich….
Das bist ganz du, liebe Jo, menschlich und authentisch. Du verstellst dich nicht, du bringst dich als die Persönlichkeit und mit dem ein, was Dich ausmacht. Du bist mit deiner direkten Art auf Social Media präsent, thematisierst Tabuthemen wie die Monatsblutung und lässt die Tränen laufen, wenn Du hart und persönlich angegangen wirst. Das gibt vielen jungen Frauen den Mut, sich mit Stolz einzubringen, so, wie sie sind.
Du übst dein Amt mit grosser Kompetenz und Professionalität aus, aber nicht mit Perfektionismus um jeden Preis. Du bleibst ein politischer Mensch mit Werten und Haltungen und bist dennoch in deiner Rolle als Grossratspräsidentin ganz dem Ratsbetrieb verpflichtet – arbeitest für und im Dienste aller im Grossen Rat.
Du kannst „Grossratspräsidentin“, liebe Jo, mit persönlichem Stil, top vorbereitet, sicher, souverän und ehrlich. Du bist mit 28 Jahren die jüngste Grossratspräsidentin und wir sind extrem stolz auf dich.
Von daher brauchst Du keine Tipps von deiner «grossen» Schwester. Du bist selbst längst Vorbild! Sei Dir dennoch sicher, die grosse Schwester steht – mit vielen anderen zusammen – wie eine Frau hinter und neben dir – wo immer du sie brauchst!
Und sollte dir das Lachen mal wirklich vergehen, so habe ich dir «Superfood» mitgebracht: ein paar Gläser voller echter Oberbaselbieter Bio-Kichererbsen!
Von Herzen alles Liebe, viel Erfolg und viel Freude im Amt!
19. September 2021
Bettagsfeier Arlesheim vom 19. September 2021
Gastrede von SR Maya Graf / Es gilt das gesprochene Wort
Geschätzte Arlesheimerinnen, geschätzte Arlesheimer, geschätzte Gäste
Vielen herzlichen Dank für Ihre Einladung. Ich freue mich sehr, heute bei Ihnen zu sein. Für mich ist die Bettagsfeier immer speziell schön. Sie verbindet für mich persönlich meine kirchliche und politische Arbeit. Meine ersten politischen Erfahrungen haben ich in jungen Jahren als Mitglied der Sissacher Kirchenpflege machen dürfen. Als junge Frau beschäftigen mich bereits damals Themen wie die Bewahrung der Schöpfung, Fairer Handel mit dem Süden und die Frauenbewegung. Sie können sich sicher vorstellen, dass ich unsere damaligen eher älteren Herren Kirchenpfleger ab und zu mit diesen Themen etwas (über)forderte... Es war die Zeit, als die ersten sogenannten «Bananenfrauen» als Pionierinnen das erste fair gehandelte Produkt in der Schweiz einführten: fair gehandelte Bananen. Und sie gründeten auch die ersten Dritte-Weltläden. Sie standen damit am Anfang einer so wichtigen Nord-Süd Bewegung.
Heute, fast 40 Jahre später zeichnen wir eine grosse Gemeinde wie Arlesheim als Fair Trade Town aus. Es hat sich zum Glück seither viel getan.
Die Bettagsfeier ist übrigens der einzige staatlich festgelegte Feiertag in der Schweiz, der kirchlich begangen wird. Daher ist dieser Feiertag kein kirchlicher, sondern ein religiös-politischer Feiertag – entstanden aus der Schweizer Geschichte. Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag sollte nach dem Sonderbundskrieg, dem «Bruderkrieg» um die politische Ausrichtung im jungen Bundesstaat das Gemeinsame zwischen politisch und konfessionell Andersdenkenden fördern.
Aktueller könnte seine Bedeutung nicht sein. Wir versuchen gerade gemeinsam die Coronakrise zu meistern, aber nach 18 Monaten Schutzkonzept liegen bei vielen von unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern die Nerven blank. Wir streiten uns ums Impfen, das Zertifikat, das Maskentragen. Einige radikalisieren sich gar, kennen auf den Sozialen Netzwerken keinen Anstand mehr und werden laut und sogar gewalttätig. Ich muss Ihnen gestehen, es tut mir weh zu sehen, wie unser Bundeshaus, in dem wir als demokratisch gewähltes Schweizer Parlament gerade in der Herbstsession tagen, zum Schutz vor Demonstrantinnen und Demonstranten hinter Gitter gesteckt werden muss – Tag und Nacht bewacht von Polizist:innen. Dass unsere Bundesräte, die sich bis jetzt jederzeit alleine und unbehelligt bewegen konnten, nun Polizeischutz brauchen. Und auch die Drohungen gegenüber uns Parlamentarierinnen und Parlamentariern nehmen zu. Nie hätte ich in all den Jahren gedacht, dass wir in unserer zu Recht gelobten direkten Demokratie, in welche jede und jeder auf jeder Staatsebene Einfluss nehmen kann, so weit kommen würden.
Warum stehen wir heute an diesem Punkt?
Um es in der Sprache unserer Nachbarn auszudrücken: Weil wir Krise nicht «können»: Die letzte Generation mit schlimmer Krisenerfahrung, die 2. Weltkriegsgeneration verlässt uns gerade. Wir haben zwar Erfahrung mit persönlichen Krisen, aber keine mit Krisen, die unseren Alltag und den unserer Gemeinschaft komplett auf den Kopf stellen. Wir sind gewöhnt, dass wir unseren Individualismus fast unbeschränkt ausleben können. Selbstverwirklichung war das Codewort meiner ganzen Generation. Aber plötzlich können wir nicht mehr tun und lassen, was wir möchten. Persönliche Entscheide zu unserer Gesundheit haben jetzt eine politische Dimension.
Bis gestern hing die Gesundheit meiner Nachbarin noch nicht direkt von meinem Verhalten ab. Heute – so lehrt uns der Pandemieverlauf – ist das aber schon so. Das ist gewöhnungsbedürftig und erschüttert uns. Niemand hätte wohl am Bettag vor 2 Jahren gedacht, dass wir heute mit einem QR-Code auf dem Handy in ein Restaurant gehen und mit der Masken einkaufen und Tram fahren würden.
Doch sind wir anpassungsfähig und robust genug, um schnell und konstruktiv auf diese Veränderungen in der Gesellschaft zu reagieren? Wirtschaftlich haben wir es gut gemeistert, auch weil wir ein reiches Land sind, aber auch weil Bundesrat, Parlament und Behörden rasch und unbürokratisch finanzielle Hilfen aller Art gesprochen und ausbezahlt haben. Das ist vorbildlich.
Doch als Gesellschaft haben wir Mühe mit Veränderungen umzugehen, die von aussen kommen. Wenn Sie uns gar befohlen werden und wir unser eigenes Verhalten ändern müssen.
Eines ist sicher, wir müssen und wir können aus dieser Gesundheitskrise lernen, um zukünftige Krisen besser zu meistern. Es gibt keine Patentrezepte, doch viele gute Ansätze und eine gemeinsame Diskussion darüber. Das ist sehr wichtig, denn für die Klimakrise gibt es leider keine Impfung und auch keine Tests.
Und anders als früher müssen wir heute weder für Covid19, noch für Dürren oder Starkregen, behördlich verordnet büssen. Stattdessen müssen wir als aufgeklärte moderne Gesellschaft unser Handeln selbst verantworten und dazu die Erkenntnisse unserer Wissenschaft und Forschung miteinbeziehen, selbstverständlich kritisch.
Der Aberglauben gehört ins Mittelalter. Oft bleibt es dennoch weiterhin einfacher, Sündenböcke zu suchen. Das bringt uns nicht weiter.
Mahatma Gandhi hat uns aufgefordert: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ Und gerade weil ich mich seit meinen Tagen als Kirchenpflegerin – also mehr als 30 Jahre für Umwelt, Natur und Gerechtigkeit einsetze – freue ich mich ganz besonders, dass ich heute mit Ihnen den Preis für Arlesheim als Fair Trade Town feiern und an dieser Veränderung teilhaben darf.
Arlesheim zeigt als erste Fair Trade Town im Kanton anderen Städten und Gemeinden in der Schweiz, dass Fairer Handel die Menschen des globalen Südens mit uns verbindet. Gleichzeitig schaffen die gemeinsamen Aktionen und Pläne ganz neue Verbindungen zwischen uns hier vor Ort. So verbindet uns die Einsicht, dass wir alle gemeinsam unseren Planeten entweder sinnvoll und nachhaltig oder ausbeuterisch und entsprechend kurz miteinander teilen.
Der Preis zeigt: Wir haben als reiches Land viele Möglichkeiten, uns gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie oder die ökologischen Folgen der Klimaerwärmung zu schützen. Das ist nicht selbstverständlich und darf uns nicht egoistisch machen. Wir sollten daher am Buss-, Dank- und Bettag auch jenen Danke sagen, die für uns in der Pandemie da waren. Dabei hatten das Gesundheitspersonal, die Rettungskräfte, die Menschen aus dem Detailhandel, Reinigungskräfte, unser Gewerbe, Postangestellte und das ÖV-Personal nie die Option, sich ins Reduit des Homeoffice zurückziehen zu können. Danken sollten wir aber auch Kita- und Lehrpersonen, sowie den Mitarbeitenden unserer Behörden und ganz vielen Freiwilligen. Sie alle setzen sich in der Pandemie pausenlos für unsere Gesellschaft ein.
Die dritte Bedeutung des heutigen Feiertages betrifft das Beten. Wir sollten den vielen Opfern der Covid19 Pandemie gedenken und ihren Angehörigen und all jenen, welche wegen der Schutzmassnahmen nicht gebührend von ihren Liebsten haben Abschied nehmen können. Wir sollten sie nie vergessen.....
Viele Menschen beten, indem sie es als Chance zur Reflektion für das eigene Handeln nutzen. In diesem Sinne können wir uns heute mit Blick auf Pandemie, Umwelt und Klima überlegen: Wo sollten wir unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem stabiler, gerechter und damit nachhaltiger ausrichten?
Wir hatten am Anfang der Pandemie weder ausreichend Schutzmasken noch Beatmungsgeräte. Wir waren auf die Hilfe anderer Länder angewiesen und erlebten, wie abhängig wir von China und Indien für die Produktion lebenswichtiger Medikamente und medizinisches Schutzmaterial sind. Unsere globalisierte Marktwirtschaft geht also mit Abhängigkeiten einher, die wir in Zukunft korrigieren müssen. Regionales nachhaltiges Wirtschaften muss gefördert, unsere schwindenden Ressourcen möglichst häufig in Kreisläufen wiederverwertet werden. «Weniger ist mehr» macht uns nicht nur wirtschaftlich, sondern auch persönlich unabhängiger und vor allem flexibler.
Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass auch ärmere Länder nicht in zu starker Abhängigkeit von uns leben müssen. Mit dem Fairen Handel geben wir ihnen die Mittel in die Hand, aus eigener Kraft zu wachsen.
Unsere Marktwirtschaft soll nicht einfach nur wachsen. Sie soll sozial und nachhaltig wachsen – im Dienst der Menschen und nicht auf Kosten der Menschen. Natur, Umwelt und Klima sind der Gradmesser für dieses Ziel. Und es pressiert.
Daher sollten wir den Preis und unser heutiges Zusammensein als Anstoss nutzen, um uns die Hände zu reichen, anstatt mit den Fingern aufeinander zu zeigen. Denn eines ist klar: Veränderungen zum Wohle aller erreichen wir nur gemeinsam. Dabei haben zukünftige Generationen das gleiche Recht auf dieselben Chancen wie wir heute.
«Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ Genau dieser Anspruch wird mit der «Fair-Trade-Town» Arlesheim auch gelebt. Ich gratuliere Ihnen also von Herzen zu dieser Auszeichnung als erste Fair Town der Nordwestschweiz! Ich bin sehr stolz auf Euch – auf Arlesheim!
4. September 2021
Nordwestschweizerisches Schwingfest in Zunzgen
Ein wunderschönes Schwingfest mit glücklichem OK-Präsident (Martin Wüthrich), dem Präsident der NWS Schwingerverband, den sechs Ehrendamen in prächtiger Baselbieter Festtagstracht und der Festrednerin Ständerätin Maya Graf.
Liebe Schwinger, lieber Schwingerfreunde, liebe Ehrengäste
Welche grosse Freude, dass ich Sie hier alle am Nordwestschweizerischen Schwingfest in Zunzgen begrüssen darf.
Und dies erst noch als Sissacherin.
Noch vor 2 Monaten hätte niemand darauf gewettet – ausser vielleicht jemand! Das fantastische OK – unter Martin Wüthrich - zusammen mit der Gemeinde und über 200 Helferinnen und Helfern, Sponsoren und Gönnern haben das Unmögliche möglich gemacht ! Das ist eine grossartige Leistung. Dafür sei ihnen allen von Herzen gedankt.
Innert 5 Wochen wurde dieses prächtige Schwingfest auf die Beine gestellt. Und es zeigt die grosse Solidarität unter Schwingerfreunden, aber auch in der Gemeinde, in der Nachbarschaft und der Region zusammen mit dem Gewerbe.
Solidarisch zeigt sich auch das Wetter. Das sonnige Oberbaselbiet macht seinem Namen Ehre sowie hoffentlich auch unsere bekannte Gastfreundschaft. Seien Sie im Baselbiet von Herzen willkommen, liebe Schwingerfreunde und Schwinger aus Nah und Fern.
Über 100 Schwinger haben sich heute am Nordwestschweizerischen vor unseren Augen und mit unserer Unterstützung gemessen. Darunter auch Kilian Wenger, der Schwingerkönig von 2010 in Frauenfeld! Wir heissen Kilian Wenger ganz herzlich willkommen.
Vor dem Hintergrund der Corona Pandemie und der kurzen Zeit der Organisation ist noch kein Grossanlass mit vielen Zuschauern möglich. Doch das ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass wieder Anlässe und Schwingfeste stattfinden. Ich bin von diesem Festgelände und den vielen Zuschauern beeindruckt. Und im Hinblick auf den Grossanlass - das Eidg. Schwingfest im Baselbiet in Pratteln in fast genau einem Jahr – ist es eine weitere gute und wichtige Gelegenheit für die Schwinger, sich miteinander zu messen. Darunter sind heute auch ein Dutzend Eidgenossen.
Die Schwinger werden am Abend mit einem schönen Gabentempel belohnt. Ein Zeichen, dass neben den Firmen auch viele private Gönner und Gabenspender sich von dieser Idee motivieren liessen, auch daran teilzunehmen.
Es wird also spannend im 6. Gang, wo es auch um die Kränze geht und um die Teilnahme im Schlussgang. Doch was mir am besten gefällt am Schwingfest, sagt der Name:
Es geht nicht nur ums Schwingen, den Sport und Wettkampf alleine, es geht auch um das Fest. Es geht um das Zusammensein, das Austauschen und gemeinsame Essen, Trinken und Feiern. Es macht doppelt Freude, nach einer längeren Zeit, in welcher das Zusammensein nicht möglich war, heute gemeinsam ein - Fest - ein Schwingfest zu feiern.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein unvergessliches schönes und sicher noch spannendes Nordwestschweizerische Schwingfest hier in Zunzgen.
Herzlichen Dank!
21. August 2021
Rede für die Schulthess-Gartenpreis-Übergabe an ProSpecieRara
Vom 21. August 2021 in der Elfenau Bern
Maya Graf, Stiftungsrätin PSR und Ständerätin BL / Es gilt das gesprochene Wort
Geschätzte Damen und Herren, liebe Gartenfreunde
Welche Freude und welche Ehre, dass wir heute für ProSpecieRara diesen wunderschönen Preis der Anerkennung und der Ermutigung in diesem wunderschönen Landschaftsgarten, in den «Auen der Elfen», entgegennehmen dürfen.
Von Herzen einen grossen Dank geht:
- an das Stifterehepaar Dr. Georg und Marianne von Schulthess-Schweizer aus Rheinfelden
- für die tolle Organisation anHerrn Patrick Schöck und Frau Nicole Egloff
- an die Kommissionsmitglieder, die ProSpecieRara für den Preis vorgeschlagen haben
- an den Vorstand des Schweizerischen Heimatschutzes , die ProSpecieRara schliesslich als Preisträgerin ernannt haben.
Weiter möchte ich mich auch recht herzlich bei Herrn Christoph Schärer und seinem Gärtnerteam bedanken, die uns heute als Gastgeber in diesem wunderschönen Landschaftsgarten in der Elfenau empfangen.
Die Gärten spielen in der Erhaltungsstrategie von ProSpecieRara eine sehr grosse Rolle. Viele der gegen 1000 engagierten Betreuer:innen von gefährdeten Kulturpflanzen sind Gärtner und Gärtnerinnen, die für ProSpecieRara weit über 4000 Sorten betreuen und vermehren. Es ist daher nicht nur für das 30ig köpfige ProSpecieRara-Team, sondern für alle Menschen in unserem grossen Netzwerk eine besonders schöne Anerkennung einen derart renommierten Gartenpreis entgegen nehmen zu dürfen.
Dass es bei der Erhaltung der uns täglich umgebenden Vielfalt von Tieren und Pflanzen, unserer Biodiversität, nicht zum Besten bestellt ist, wissen wir alle. Dieser besorgniserregende Verlust zeigen immer mehr Studien: die einmal vom dramatischen Rückgang der Amphibien und ein anderes Mal vom erschreckenden Insektensterben sprechen. Weniger bekannt ist das stille Verschwinden unserer Kulturpflanzenvielfalt, welche eigentlich die Grundlage unserer Ernährung bilden. Denn Vielfalt bedeutet Sicherheit – Ernährungssicherheit für die Zukunft.
Kulturpflanzenvielfalt und die Erhaltung von Nutztierrassen sichern uns ein grosses Reservoir an genetischer Vielfalt, um für die Züchtungsarbeit eine grosse Auswahl zu haben. So können standortgerechte robuste nachhaltige Sorten entstehen, um den Herausforderungen wie neue Schädlinge und Krankheiten, Trockenheit und den Folgen des Klimawandels zu begegnen. Und werden die Kulturpflanzen von Gärtnerin zu Gärtner laufend vor Ort – im on-farm-system- weiter gehegt und gepflegt, erfolgt die Adaption an sich schnell ändernde Bedingungen natürlich und beständig. Ein Vorteil, so werden wir immer mehr erkennen, gegenüber Genbanken, teuer konserviert hoch oben im Noch-Eis der Spitzbergen.
Der heutige Preis ist daher ein weiterer sehr wichtiger Meilenstein für ProSpecieRara auf dem nun schon bald 40ig-jährigen Weg, das Thema des Verlustes unserer Sorten- und Rassen auf den Äckern und Feldern und damit auch auf unseren Tellern in das Bewusstsein einer breiteren Bevölkerung zu bringen.
Organisationen wie ProSpecieRara sind sehr wichtige Partner und auch Impulsgeber, wenn es um die Umsetzung nationaler Strategien und Aktionspläne wie beispielsweise dem 1999 entwickelten Nationalen Aktionsplan zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der pflanzengenetischen Ressourcen des Bundes geht. ProSpecieRara konnte im Rahmen dieses Planes mit Unterstützung des Bundes viele Obstgärten errichten, Beerensammlungen aufbauen und die Erhaltungsqualität bei schwer zu erhaltenden Kulturen verbessern.
Der Bund und die Politik haben dabei die wichtige Aufgabe, Gesetze und Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die pflanzengenetische Ressourcen heute und für künftige Generationen nicht nur erhalten, sondern auch immer für alle frei verfügbar bleiben. Der Kampf gegen die Saatgutmonopole und gegen Patente auf Leben begleiten ProSpecieRara daher seit seiner Gründung und im Verbund mit vielen aus- und inländischen Verbündeten. Es braucht einen langen Atem – heute haben wir viel frische Luft bekommen!
Wenn Stiftungen wie ProSpecieRara, Stifter wie das Ehepaar Schulthess und der Bund und Stadtgärtnereien - wie in unserem Fall - zusammenspannen, dann können wir sehr viel für die Rettung und nachhaltige Absicherung unserer Kulturpflanzen und Nutztiervielfalt erreichen. Deshalb danke ich Ihnen im Namen von ProSpecieRara für diese schöne und hoffnungsvoll stimmende Anerkennung.
24. Juni 2021
Online-Event “Promoting Innovative Antibiotic R&D in Switzerland”
"Antimikrobielle Resistenz" veranstaltet zusammen mit dem Nationalen Forschungsschwerpunkt NCCR "AntiResist" am 24. Juni einen Netzwerkanlass zur Antibiotikaforschung und -entwicklung.
2. Dezember 2019
Rede als Alterspräsidentin zur Eröffnung der 51. Legislatur Nationalrat
Es ist mir eine Ehre, hier und heute die neue Legislatur des Nationalrates eröffnen zu dürfen. Es ist mir bewusst, dass es nur ein Zufall ist, dass ich heute erneut hier oben sitzen darf. Ich bin schlicht jene Parlamentarierin im Nationalrat, die es bisher am längsten ausgehalten hat. Doch das ausgesprochen gerne!
13. April 2019
Jubiläumsfeier 50 Jahre ökumenische Kampagne der Hilfswerke BrotfürAlle und Fastenopfer
Geschätzte Damen und Herren
1989 war ich 27 Jahre alt, seit 6 Jahren Mitglied der reformierten Kirchenpflege Sissach und Umgebung und frisch in mein erstes politisches Amt in meiner Gemeinde gewählt, für die ökologische Ortsgruppe „Stächpalme“. Zehn Jahre vorher haben wir als Jugendliche die erste Alusammelstelle unserer Gemeinde gegründet und während Jahren selbst betrieben. Umweltschutz, Gerechtigkeit, unsere Verantwortung gegenüber dem Süden und ein friedliches Zusammenleben der Menschen beschäftigte mich in meiner Jugend sehr und diese Themen haben mich nie losgelassen– bis heute.
20. Januar 2019
Grüne Luzern – Nomination für die kantonalen Wahlen
Liebe GRÜNE Luzern
JETZT GEHT’S LOS. In ein Wahljahr, in dem es um alles geht. Die Entscheidungen, welche unsere nationalen und kantonalen Parlamente und Regierungen in der nächsten Legislaturperiode treffen werden, entscheiden so stark wie noch nie über unsere Zukunft, über unsere Lebensgrundlagen. Wir haben noch etwa 10 bis 15 Jahre Zeit, um uns aus der Abhängigkeit von fossilen Energien zu befreien. Es ist vielleicht unsere letzte Chance und ohne Zugzwang, die Weichen zu stellen für die notwendige Transformation unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft. Das ist eine Herkulesaufgabe, die jetzt angepackt werden muss. Und dafür braucht es dringend mehr Grüne, mehr Frauen, mehr Junge in Bern. Und dafür braucht es auch dringend mehr Grüne, mehr Frauen, mehr Junge in Luzern.
29. November 2018
Ansprache Anlässlich der Labelvergabe des Labels Grünstadt Schweiz an Basel-Stadt
Es gilt das gesprochene Wort
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Gäste, lieber Veranstalterinnen und Veranstalter, geschätzte Regierungspräsidentin des Kantons Basel-Stadt, liebe Elisabeth, sehr geehrter Herr Guhl, Herr Weibel und Frau Aellen und Herr Trueb
Die Schweiz ist Vielfalt – geschichtlich, gesellschaftlich und mit unserer Natur in den verschiedenen klimatischen Zonen in kürzester Distanz. Die Schweiz ist kleinräumig und immer dichter bevölkert. Im Jahr 2045 werden wohl 10 Millionen Menschen in unserem Land leben. Die Schweiz verstädtert, während sich unsere Gletscher zurückziehen. Der Klimawandel und der Schwund unserer Arten findet statt, während wir gleichzeitig vor der Notwenigkeit stehen, immer mehr Menschen versorgen und bewegen zu können.
Gerade deshalb müssen wir unseren natürlichen Ressourcen Sorge tragen. Wir müssen sie vorbereiten auf massiv veränderte Bedingungen und schützen, soweit dies geht. Dazu verpflichtet uns auch die Bundesverfassung. Bund und Kantone sollen für die dauerhafte Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen sorgen und die natürliche Umwelt des Menschen schützen.
8. November 2018
Grussbotschaft Galadinner Persistent Toxic Substances Basel
Dear ladies and gentlemen, dear scientists, students and staff, dear guests from all over the globe
Welcome to Basel. Welcome to Northwestern Switzerland, to the bio-valley of Basle. You are here to discuss and advance one of the most important issues of our time:
The eminently important research on Persistent Toxic Substances.
Let me share a few words, why this branch of research is particularly important for us in this part of Switzerland. This northwestern part of our country is a triangle region that brings together the economy, culture and people of three different states: Switzerland, Germany and France. It is one of the world’s leading centers, so to say the Silicon Valley of Life Sciences.
31. Juli 2018
Rede 1.Augustfeier in Wintersingen BL
Liebe Wintersingerinnen, liebe Wintersinger, liebe Gäste, liebe Nachbarn
Ich freue mich, dass ich heute als Eure Nachbarin von der andern Seite der Sissacher Fluh zu Euch hinüber kommen darf, um als Festrednerin zum Geburtstag der Schweiz zu sprechen. Es freut mich besonders, da Wintersingen meine Lieblings-Nachbargemeinde ist – keine Angst- dies erzähle ich nicht allen andern auch.
Unsere Familie war Wintersingen schon immer verbunden, sei es mit unserem Landwirtschaftsland und unserem Wald – natürlich dem schönsten - auf Ruchegg oben. Unsere Verbindungen reichen bis zu meinen Vorfahren zurück: So haben sowohl die Graf wie die Speiser als ehemalige Wintersinger Bürger den Weg über die Wintersingerhöhe nach Sissach respektive auf die Nebenhöfe gewagt.
1. Mai 2018
1. Mai Feier 2018 in Liestal-Rede von Nationalrätin Maya Graf, Co-Präsidentin alliance F
Liebe 1. Mai Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Vielen Dank für die Gelegenheit, dass ich heute an der 1. Mai Feier ein paar Worte an Euch richten darf. Ich tue dies besonders gern auch als Co-Präsidentin von alliance F, dem Bund Schweizerischer Frauenorganisationen. Alliance F vereint unter ihrem Dach über 150 Frauenorganisationen, so beispielsweise über 14 Frauenberufsverbände, Wirtschaftsfrauennetzwerke, Frauenzentralen und politische Parteien wie die Frauen der SP, CVP und FDP. Vor einer Woche durften wir zur 118. Delegiertenversammlung einladen. Wir stehen somit in der Tradition und Verantwortung einer langen und starken Frauenbewegung der Schweiz. Eine Frauenbewegung, die unglaublich grosses Durchhaltevermögen und Tapferkeit zeigen musste, um Schritt für Schritt die Frauenrechte in die Männergesellschaft einzubringen.
17. November 2017
Grussbotschaft von Nationalrätin Maya Graf 1 Jubiläumsveranstaltung „25 Jahre NDS-Umwelt / MAS Umwelttechnik und – Management“
Geschätzter Herr Direktor der FHNW
Geschätzte Absolventinnen und Absolventen, geschätzte Studierende, sehr geehrte ehemalige Dozierende und aktuelle Dozentinnen und Dozenten, Geschätzte Damen und Herren
Herzlichen Dank für die Ehre, mit Ihnen heute diese Feier zum 25-jährigen Bestehen des Umwelt-Weiterbildungs-Studienganges feiern zu dürfen.
Gehen wir zu Beginn dieses 25-jährigen Jubiläums erst einmal kurz zurück zu den Anfängen. Viele von Ihnen erinnern sich an diese Ereignisse, sei es aus Erzählungen oder weil Sie selbst dabei waren: Am 1. November 1986 färbte sich der Rhein in Basel über Nacht blutrot. Blutrot vom Löschschaum, mit dem man versuchte, den Brand in der Sandoz-Chemiefabrik in Schweizerhalle zu löschen.
Das Ökosystem des Rheins wurde zerstört. Tonnenweise tote Fische trieben den Rhein hinunter, auf einer Länge von 400 km gab es keine Aale mehr. Der Aufschrei war enorm, der Schock sass tief, Menschenketten des Protestes formierten sich entlang des Flusses. In den folgenden Tagen und Wochen folgten Demonstrationen und eine Flut von politischen Forderungen.
28. September 2017
Festansprache Diplomfeier 2017 an der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik der Fachhochschule Nordwestschweiz
Geschätzte Architekten und Architektinnen, Bauingenieurinnen und Bauingenieure und Geomatiker und Geomatikerinnen der Zukunft, Geschätzte Gäste und Dozenten und Dozentinnen,
Geschätzte Freunde und Familien der Absolventinnen und Absolventen
Vielen Dank für Ihre Einladung, die heutige Festansprache für Sie an einem Ort zu halten, der symbolhafter nicht sein könnte. Er ist ein Symbol ist für die Zukunft, die Sie liebe Bachelor- und Masterdiplomanden und Diplomandinnen erwartet.
Die Elisabethenkirche ist ein altehrwürdiger Sakralbau, der heute zum Beispiel für Konzerte, Begegnungen oder Festanlässe wie die heutige Diplomabschlussfeier genutzt wird. Er ist zum Ort für neue Begegnungen geworden und das zeigt: Die einzig wirkliche Konstante im Leben bleibt die Veränderung.
1. August 2017
Rede zum Nationalfeiertag von NR Maya Graf in Bettingen BS
Was macht ein glückliches Land aus?
Liebe Einwohnerinnen und Einwohner von Bettingen, geschätzte Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Festgemeinde
Ich freue mich sehr, heute bei Ihnen als 1. Augustrednerin zu Gast zu sein, nachdem ich bereits den Banntag mit Ihnen verbringen durfte. Vielen Dank für Ihre Einladung nach Bettingen.
Heute feiern wir den Geburtstag der Schweiz, unseres Landes. Hat jemand Geburtstag, dann wünschen wir immer Glück.
Doch nicht nur das. Glück ist in unserem Leben überall präsent...
20. Mai 2017
Grusswort von a.Nationalratspräsidentin, Nationalrätin Maya Graf anlässlich des Gastkonzertes des UN-Orchesters
Sehr geehrter Herr Botschafter, sehr geehrte Nationalrätin, sehr geehrte a. Nationalrätin Ruth Gonseth, sehr geehrter alt Stände- und Regierungsrat Edi Belser, Herr alt National- und Regierungsrat Gysin, sehr geehrter Stadtpräsident, sehr geehrte Präsidentin des Kantonsgerichts, sehr geehrte Gäste, geschätzte Musikerinnen und Musiker, geschätzte Freunde der Vereinten Nationen und der Musik
Vor 15 Jahren hat der damalige Generalsekretär der UNO Kofi Annan die Schweiz als 190. UNO-Vollmitglied in Empfang genommen. Er begrüsste die Schweizer Delegation mit den Worten: "Die Schweiz ist angekommen. Wir haben lange Jahre darauf gewartet."
3. März 2017
Veranstaltung im Romerohaus in Luzern: Frauenreche-(k)ein Thema in der Politik?
Eröffnungsrede von Maya Graf, Nationalrätin BL und Co-Präsidentin alliance F
Geschätzte Damen und Herren
Noch vor zwei Jahren hätte ich die Frage meiner Eröffnungsrede „Frauenrechte ein Thema der Politik?“ ganz klar mit einem Nein beantwortet – Frauen sind kein Thema mehr in der Politik. Kein Thema mehr in der Gesellschaft, auch bei jungen Frauen und Männern. Die Frauenorganisationen kämpfen mit Nachwuchsproblemen. Das Thema Gleichstellung löste Gähnen aus – auf gesetzlicher Ebene ist die Gleichstellung doch vollzogen! Von Feminisierung im Schulzimmer wird gar geredet und darüber, wie mann sich endlich mal auch um die Männer kümmern müsse. Was ich allerdings wichtig fände…
4. November 2016
Ansprache bei iPunkt Denkpause in Arlesheim BL
Egal wo wir uns begegnen und kennenlernen – auf der Strasse, oder an einer Netzwerkveranstaltung wie dieser. Nachdem wir unsere Namen kennen, folgen meist Fragen wie: Was machst du? Was bist du von Beruf? Wo arbeitest du? „Ich arbeite, also bin ich“. Erwerbsarbeit stiftet Identität und ist die wichtigste Quelle für soziale Sicherheit in der Schweiz. Arbeit strukturiert unser Leben. Arbeit bringt soziale Kontakte und Anerkennung mit sich, bietet Entfaltungsmöglichkeiten und Aktivität. Arbeit beeinflusst unsere psychische Gesundheit in der Regel positiv.
9. Oktober 2016
Discour "Semer l'avenir" à L'Aubrier NE
Cher famille Hurter, chers participants et participantes de semailles, chers enfants
Cette une grande joie pour moi d’être ici aujourd’hui à L’Aubier pour partager avec vous le Semer l’Avenir! Desomoin traditionnelle. Tous ensemble nous voulons ensemencer aujourd’hui ce champ – avec la semence biodynamique de la variété ASZITA de Peter Kunz, qui est aussi avec nous aujourd’hui. Bienvenue !
C’est fondamental de connaitre les sources, les origines de notre nourriture, de savoir d’ou vient notre pains quotidien. La semence et la terre bien préparée y sont toujours au début. Et ces sources nets et de confiance sont en danger par les organismes génétiquement modifiés.
9. Oktober 2016
Rede: "Semer l’Avenir – Zukunft Säen" in L'Aubier Montezillon NE
Liebe Familie Hurter, liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer am „Zukunft Säen“, liebe Kinder!
Ich freue mich sehr, dass ich heute hier in L’Aubier sein und mit Ihnen zusammen am traditionellen Zukunftssäen mitmachen darf. Zusammen wollen wir heute einen Acker säen – mit dem biodynamischen Brotweizen Saatgut ASZITA von Peter Kunz, der heute mit uns sät. Herzlich willkommen!
Es ist ein wunderschöner Akt, das gemeinsame Säen. Und er ist wichtig, denn auf diese Weise erfahren wir durchs tun, woher unser Essen – unser täglich Brot herkommt. Dabei stehen das Saatgut und der gute Acker immer am Anfang. Und diese sind durch die Gentechnik bedroht.
26. Juni 2015
Abschlussfeier Deutschschweizer Bäuerinnen Diplom und Fachausweis
Ich freue mich sehr, dass ich heute anlässlich Ihrer Abschlussfeier zur diplomierten Bäuerin und zur Bäuerin mit Fachausweis ein paar Worte an Sie richten darf.
Für Sie alle, verehrte feiernde Bäuerinnen, ist heute ein wichtiger Tag und ich gratuliere Ihnen von Herzen für Ihren Abschluss. Sie haben für diesen Tag in den vergangenen Jahren viel Können, Zeit und Herzblut investiert. Sie haben auf der anderen Seite viel Erfahrung gewonnen, viel neues Wissen und neue Handlungsfähigkeiten erworben ...
14. Dezember 2014
Empfang Friedenslicht in Basel auf dem Münsterplatz
Wie gut tut es, wie wichtig ist es, aus dem Weihnachtsrummel und dem Weihnachtsgeschäft hinauszutreten und in dieser Stunde hier die Ankunft des Friedenslichts zu feiern. Das Friedenslicht, das via Wien heute Abend aus Bethlehem bei uns eintreffen wird. ...
20. November 2014
Schweiz – keine Chancen ohne Risiken?
Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Einwohnerinnen und Einwohner von Sursee, sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft
Vielen Dank, dass ich heute über die grüne Sicht auf das Thema „Keine Chancen ohne Risiken“ zu Ihnen sprechen darf. Als ich mich auf das Martini-Symposium vorbereitet habe, war meine erste Assoziation, dass das Thema „Keine Chancen ohne Risiken“ die Beziehung zwischen unserer Innen- und unserer Aussenpolitik beschreibt. Sind doch diese beiden Bereiche unserer Politik über das Verhältnis Chancen und Risiken ganz eng miteinander verknüpft.
1. August 2014
1. AUGUSTREDE IN AMRISWIL TG
Die Freie Gruppe Amriswil mit Verni Hefti, Barbara Bieger , Andrea und Claudio Zaffonato und Joe Brägger begleiteten Maya Graf zur 1. Augustansprache mit dem Velo und zeigten ihr die Naturschönheiten des Thurgau. In ihrer Rede vor mehr als 500 interessierten Bürgerinnen und Bürger von Amriswil ging Maya Graf auf dringend nötige nachhaltige Entwicklung und grünes Wirtschaften ein ...
31. Juli 2014
1. AUGUSTREDE IN THERWIL
Vielen herzlichen Dank für die Einladung nach Therwil zur 1. Augustfeier. Ich bin sehr gerne gekommen, ist mir Therwil doch schon seit sehr vielen Jahren vertraut. Aus diesem Dorf kommt mein Mann und noch heute leben meine Schwiegereltern, meine Schwägerin und meine Neffen hier. Daher bin ich zumindest ...
11. Juli 2014
ABSCHLUSSFEIER DER ZOLLFACHLEUTE KURS B 2012 DER EIDG. ZOLLFACHSCHULE IN LIESTAL
Vor mehr als 2 Jahren haben Sie sich entschlossen, eine Zweitausbildung zu machen. Sie mussten sich einem Aufnahmeverfahren unterziehen und waren bei den 55 glücklichen, die für die zweijährige Ausbildung aufgenommen wurden.
Es wurde mir gesagt, dass über 900 junge Menschen sich jeweils für diese Ausbildung bewerben. Sie, geschätzte Damen und Herren, haben nicht nur die erste Hürde ...
1. Juli 2014
Schlussfeier Lehrgang Link zum Beruf
Mit Ihnen allen zusammen freue ich mich sehr, an dieser Schlussfeier teilzunehmen und Ihnen, liebe Absolventinnen und Absolventen von Herzen zum erfolgreichen Erwerb eines anerkannten Schulabschlusses ...
26. Juni 2014
30 Jahre Getreidezüchtung Peter Kunz
Der Getreidezüchtung Peter Kunz gratuliere ich von Herzen zum 30 Jahr- Jubiläum und zur Einweihung der neuen Arbeitsräume! Ein grosses Dankeschön an Peter Kunz und an sein Team und an den Vorstand der GZPK sowie an die Stiftung für Eure essentiell wichtige Arbeit, Euer Wissen und Können, ...
27. Mai 2014
Warum lancieren die Grünen diese Volksinitiative?
So wie wir essen – so sieht die Welt aus – ist nicht die Erkenntnis der Grünen alleine, sondern zunehmend befasst sich Gesellschaft, Politik und Wirtschaft damit. Es wird DAS Thema der Zukunft– in der Schweiz wie weltweit. Denn Lebensmittel sind nicht beliebig austauschbare Waren ...
14. April 2014
Hochstamm Suisse: ein erfolgreiches Label für Hochstammprodukte
Unsere Philosophie: Schützen durch Nützen
Ernte und Pflege von Hochstammbäumen auf hohen Leitern ist zeitaufwendig und mühsam. Auch heute braucht es noch viel Handarbeit. Der Ertrag pro Hektare ist geringer als in Niederstammanlagen. Wetterereignisse wie Hagel und Starkregen ...
29. März 2014
Buchvernissage «Beruf Bäuerin» im Kloster Fahr
Es ist eine Freude und Ehre für mich, hier das erste Mal im Kloster Fahr zu sein und mit Ihnen diese Vernissage zu feiern.
Es war für mich schon etwas ganz besonderes, als mich die Autorin, Frau Bosshard angefragt hat, das Vorwort zu schreiben für ein ganz besonderes Bäuerinnenbuch. ...
30. November 2013
15 Jahre tragen Früchte
Um sechs Tage habe ich es verpasst, Sie noch als Nationalratspräsidentin ganz offiziell begrüssen zu dürfen. Der Wechsel an meinen Nachfolger, Ruedi Lustenberger erfolgte anfangs dieser Woche. Doch auch als Alt-Nationalratspräsidentin erlaube ich mir, ...
4. Oktober 2013
Tagung 25 Jahre Schweizerische Alzheimervereinigung
Es ist mir eine grosse Freude, Sie hier im Namen der Bundesversammlung begrüssen zu dürfen. Es freut mich, dass ich hiermit Gelegenheit habe, Ihnen allen meine Wertschätzung entgegenzubringen: den betroffenen Menschen, ihren Angehörigen, den Pflegenden und den vielen Helferinnen und Helfer und natürlich der schweizerischen Alzheimervereinigung! Sie setzen sich Tag für Tag ...
30. September 2013
Eröffnung des Symposiums zum IPCC Bericht 2013 “Wissenschaftliche Grundlagen” in Bern
Bitte verzeihen Sie mir, wenn ich Sie nicht alle persönlich begrüsse, denn ich müsste Sie eigentlich alle aufzählen, sehr verehrtes Fachpublikum. Sie alle sind wichtig und Sie alle leisteten und leisten einen sehr wichtigen Beitrag nicht für unser Land, sondern für die Weltgemeinschaft ...
12. September 2013
165 Jahre Bundesstaat
Sie erinnern sich, im letzten Jahr hatte das Büro des Nationalrats auf Initiative unseres zurückgetretenen Ratskollegen Hans-Jörg Fehr beschlossen, jeweils am 12. September der Gründung des modernen Bundesstaates zu gedenken. ...
6. September 2013
525 Jahre Schwabe Verlag Basel
Drehen wir das Rad ein halbes Jahrtausend zurück. Wir schreiben das Jahr 1488: ...
18. August 2013
900 Jahre Mellikon
Fragt man mich, was das Schönste an meiner Aufgabe als Nationalratspräsidentin sei, dann sage ich: Es sind genau solche Begegnungen und Anlässe, an denen ich dieses Jahr an vielen grossen und kleinen, ....
16. August 2013
Alpentöne – Internationales Musikfestival Altdorf
Vielen Dank für die Einladung nach Altdorf an das Alpenfestival, an das Musikfestival im Kanton Uri, das weit über die Kantons- und Landesgrenzen ausstrahlt, wie ich lesen und hören konnte. Für mich ist dies eine Premiere heute Abend, ...
1. August 2013
1. Augustrede in Sissach
Herzlichen Dank für die Einladung meiner Wohn- und Heimatortes zur 1. Augustansprache! Es freut mich, hier zu sein. Vor allem auch weil es bereits das zweite Mal ist. Ich durfte sozusagen als Feuertaufe ...
14. Juli 2013
International Biology Olympiad IBO 2013 (Opening Ceremony)
Switzerland is extremely proud to play host to the International Biology Olympiad. I would like to thank the University of Bern and IBO Switzerland for having set up this event – a first for this country. ...
18. Juni 2013
Gastrede anlässlich der Verleihung der zwei Faktor-5-Preise 2013 Sun21
Ich habe das Vergnügen, Sie, liebe Anwesende, auf den Höhepunkt des heutigen Abends einzustimmen: Die Verleihung der beiden Faktor-5-Preise 2013 (der Jury und des Publikums).
Bevor es soweit ist, möchte ich mit Ihnen gerne einen Moment zurückblicken. Im Jahr 1997 wurde ...
6. Juni 2013
Schutzwälder sind lebenswichtig für die Schweiz
Vielen Dank für die Einladung, beim höchstdotierten Umweltpreis der Schweiz eine Rede zu halten. Ich freue mich sehr, hier zu sein. Weil auch mir den Wald sehr wichtig ist, besonders auch der Schutzwald, und weil ich seit vielen Jahren die jährliche Preisübergabe der Binding Stiftung interessiert und erfreut mitverfolge. Es ist fantastisch, dass es eine Stiftung gibt, ...
27. Mai 2013
Die Schweizer Europapolitik und die Rolle des Parlaments
Ist von der Schweizer Europapolitik die Rede, so ist allgemein hin die Europapolitik des Bundesrates gemeint. Dabei wird Europapolitik von vielen Akteurinnen und Akteuren in diversen Netzwerken betrieben. Europapolitik ist eben nicht nur EU-Politik, ...
26. April 2013
Eröffnungsrede Jubiläum der Arbeitsgemeinschaft für den Wald
Herzlichen Dank für die Einladung an Ihre Jubiläumsveranstaltung. Da mir der Wald schon immer viel bedeutet hat, musste ich keine Sekunde überlegen, um Ihnen zu zusagen. Meine persönliche Beziehung zum Wald möchte ich Ihnen gerne mit einer kurzen „Liebeserklärung“ darlegen. ...
24. April 2013
Ansprache 50 Jahre Schweiz im Europarat Strassbourg
Fifty years have passed since Switzerland has joined the Council of Europe. 50 years do not seem to be very impressive if you compare to the founding members of the Council of Europe, which celebrate already ...
8. März 2013
Grusswort Tag der Frau Biel-Bienne
Je suis très honorée de fêter ce 8 mars 2013 parmi les « Femmes en réseau de Bienne ». Je suis très heureuse ...
12. Januar 2013
Gesellschaft zum Bären - Rede anlässlich des Bärenmahls vom 12. Januar 2013
Das letzte Mal als ich hier an diesem einzigartigen und wunderschönen Anlass teilnehmen durfte, kam ich in der Funktion als Nationalrätin des Kanton Basel-Landschaft, als eure Nachbarin aus dem Baselbiet. ...
22. August 2012
Beef 12 Medienanlass Stallvisite Böckten
Nahrung produzieren – Nutztiere betreuen – Kulturland pflegen – Ressourcen schützen. Das ist der Auftrag den die Schweizer Bäuerinnen und Bauern aus der Bundesverfassung haben. 1996 wurde der Landwirtschaftsartikel...
1. August 2012
1. Augustansprache 2012 in Schönenbuch BL
Vielen herzlichen Dank für die Einladung hier nach Schönenbuch, an den Anfang unseres Baselbieter Liedes, so zu sagen. Ich bin gerne wieder gekommen. Im letzten Herbst habe ich meine Baselbieter Velotour ...
29. November 2011
40 Jahre Jubiläum: Vereidigung der ersten Frauen im Schweizer Parlament
Ich freue mich sehr, dass ich Sie heute als 2. Vizepräsidentin des Nationalrates zu dieser kleinen Jubiläumsfeier begrüssen darf. Die Feier ist zwar klein, der Anlass ist um so wichtiger ...
30. Juni 2011
Abschlussfeier BioSchwand Inforama BE
Herzliche Gratulation für den erfolgreichen Abschluss Eurer Ausbildung zur Biolandwirtin und zum Biolandwirt. ...
7. Juni 2011
Tropical Forest and Switzerland
Thank you very much to the State Secretariat for Economic Affairs (SECO) for giving me the opportunity to say a few words on ITTO and the role of Switzerland as an ITTO donor. ...
27. Mai 2011
Wildwuchs11 Kulturfestival für Solche und Andere
Es ehrt und freut mich sehr, dass ich heute hier vor so vielen vor Vorfreude gespannten Menschen, das Kulturfestival wildwuchs 11 eröffnen darf. ...
21. Mai 2011
Grusswort anlässlich der 5. Schweizerischen Frauensynode
Ich freue mich sehr, Sie alle heute an diesem wunderschönen Tag begrüssen zu dürfen. ...
22. September 2010
Fraktionsvotum Grüne zu Bundesratskandidatin Brigit Wyss
Unser Land, unsere Welt steht vor riesigen ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen Herausforderungen. ...
30. August 2010
Staatsfeiertag Fürstentum Belfort
Herzlichen Dank für die ehrenvolle Einladung als Festrednerin zum Staatsfeiertag 2010 des Fürstentums Belforts! ...
1. August 2010
Augustansprache in Affoltern im Emmental 2010
Vielen herzlichen Dank für die Einladung, hier ins Emmental zu Ihnen nach Affoltern zu kommen. ...
27. Juni 2010
Kurzreferat, Pressekonferenz Motion Aebi Milchmarkt
Warum unterstütze ich die Motion zur Milchmengensteuerung: ...
8. Mai 2010
Gedenkfeier für Bruno Manser, Grusswort
Bruno Manser hat mit seinem Engagement nicht nur viele Menschen für das Anliegen der Penang in ihrem Kampf gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage sensibilisiert. ...
16. November 2009
Biosuisse Förderpreis Laudatio für Sativa
Es ist mir eine Ehre, heute im Rahmen der Delegiertenversammlung von Bio Suisse den Förderpreis 2009 zu überreichen. ...
14. September 2009
Zu Auswirkungen des GATS auf den Service Public der Schweiz
Das grösste Problem und die grösste Gefahr die für den Service Public und die öffentlichen demokratischen Strukturen unseres Landes beim GATS bestehen, sind ...
21. August 2009
Die Zukunft des Hochstammanbaus im Baselbiet aus der Sicht von Hochstamm Suisse
Die Resultate der Potenzialanalyse zum Steinobstanbau auf Hochstammobstbäumen haben aus der Sicht von Hochstamm Suisse folgendes aufgezeigt: ...
10. März 2009
Zum 50. Jahrestag des tibetischen Volksaufstandes in Tibet
Vor 50 Jahren hat sich die tibetische Bevölkerung gegen die chinesische Besetzung ihres Landes gewehrt. Der Volksaufstand ist blutig niedergeschlagen worden. ...
30. Oktober 2008
Einweihung Oekotoxzentrum EAWAG – Epfl in Dübendorf
Es ist eine Ehre und eine grosse Freude für mich, heute bei der Eröffnung des schweizerischen Zentrums für angewandte Oekotoxikologie dabei sein zu dürfen. ...
19. Juni 2008
Abschlussfeier der Fachmittelschule Oberwil
Ich freue mich, heute die Festansprache zu Ihrer Abschlussfeier halten zu dürfen und gratuliere Ihnen, liebe Abschliessende, von Herzen zu Ihrem erworbenen Fachmittelschulausweis. ...
20. Mai 2008
Internationaler Landwirtschaftsbericht fordert radikale Umkehr zur Nachhaltigkeit – auch die Schweiz muss handeln!
Der internationale Bericht zur landwirtschaftlichen Forschung und Technologie für Entwicklung (IAASTD) ruft die Weltgemeinschaft zu fundamentalen Veränderungen in der Landwirtschaft auf, um rasant steigenden Preisen, Hunger, sozialer Ungerechtigkeit und ökologischen Desastern Einhalt zu gebieten. ...
26. April 2008
Solidaritätskundgebung für Tibet
Ich freue mich, dass ich im Namen der Grünen Schweiz und der Parlamentarischen Gruppe Tibet heute an dieser Solidaritätskundgebung zu Ihnen sprechen darf! ...
21. September 2007
Einweihungsfest Tangram
Ich freue mich sehr, heute bei der Einweihungsfeier des Wohnheims Tangram dabei sein zu dürfen. ...
5. September 2007
Energietour von Claude Janiak - In Zukunft Sonne
Wenn die Stromwirtschaft ihre Kuchengrafiken zum Schweizer Energiemix publiziert, erscheinen die neuen erneuerbaren Energieträger jeweils als mageres Stückli, an dem man glatt verhungern könnte. ...
1. September 2007
Keine belastende Primatenversuche mehr!
In der Vergangenheit waren mit diversen Vorstössen die Forschung an Primaten respektive deren Kritik daran, immer wieder Thema im Parlament. ...
24. Mai 2007
Einweihung der Molkerei der REGIO MILCH beider Basel
Ich freue mich riesig! Ich freue mich für Euch und für uns vom Förderverein Pro Regio Milch, dass Ihr es geschafft habt, dass wir es gemeinsam geschafft haben, was wir uns vor 6 Jahren vorgenommen haben: ...
4. Mai 2007
Bio Suisse Förderpreis 2007
Es ist mir eine Freude, bei euch in Olten an der Delegiertenversammlung für einmal dabei zu sein und danke Euch, es war sehr interessant. ...
24. April 2007
Nein zum Kuhhandel Gaskraftwerke versus Atomkraftwerke
Die Grünen lassen sich auf den Kuhhandel Gas- versus Atomstrom nicht ein.
Wenn jetzt die Weichen für Effizienzmassnahmen und erneuerbare Energien
gestellt werden, braucht es weder das eine noch das andere. ...
6. November 2006
Wiederinbetriebnahme der S9 - dem «Läufelfingerli»!
Das Läufelfingerli fährt wieder! Darüber freuen wir uns alle sehr! Wir sind heute hier versammelt, um dafür zu kämpfen, dass es auch weiterhin fahren wird! ...
1. September 2006
Schatzkammer Tropen
Vielen Dank für Ihre Einladung in diese wunderbare Ausstellung nach Aarau ins
Naturama. ...
30. Juni 2006
Festansprache Diplomfeier 2006 DMS 3, Gymnasium Münchenstein
Zuerst einmal möchte ich Ihnen, liebe Diplomandinnen und Diplomanden von Herzen zu Ihrem Diplomabschluss gratulieren. ...
5. April 2006
Marsch für ein gentechnik-freies Europa
Es ist eine grosse Freude für mich, hier in Wien zu sprechen und Ihnen allen herzliche Grüsse – gentechfreie Grüsse! - aus der Schweiz zu überbringen. ...
8. Januar 2006
«In Frieden leben» 1.August Ansprache in Arboldswil
Vielen Dank für die Einladung zu Ihnen nach Arboldswil. ...